Mit der Aktie von Logitech liess sich in diesem Jahr viel Geld verdienen. Denn obwohl sie etwas vom Rekordhoch von Mitte Juli bei gut 70 Franken zurückgefallen ist, kostet sie noch immer 40 Prozent mehr als zu Jahresbeginn. Damit ist ihr die Silber-Medaille bei den Blue-Chip-Aktien aus dem Swiss Leaders Index (SLI) gewiss.
Zumindest für die Credit Suisse ist das Ende der Fahnenstange damit noch immer nicht erreicht. Die Grossbank nimmt die starken Erstquartalszahlen zum Anlass und erhöht ihre Gewinnschätzungen für das Lausanner Unterhaltungselektronikunternehmen deutlich. Gleichzeitig bekräftigt sie ihre "Outperform" lautende Kaufempfehlung, neuerdings mit einem Kursziel von 75 (zuvor 69) Franken.
Bewertung am ganz oberen Ende angelangt
Die Credit Suisse rechnet auch in den kommenden Quartalen mit einer hohen Dynamik. Einen Wachstumsschub verspricht sie sich einerseits vom Trend in Richtung "Home-Office" und "Home-Schooling", andererseits aber auch von der Einführung neuer Spielekonsolen auf das diesjährige Weihnachtsgeschäft hin. Gerade das Geschäft mit Zubehör für Spielekonsolen gilt als lukrativ und margenstark.
Kursentwicklung der Logitech-Aktie über die letzten 12 Monate (Quelle: www.cash.ch)
Allerdings hat die Logitech-Aktie mittlerweile ihren Preis. Auf den nächstjährigen Schätzungen der Credit Suisse errechnet sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) in Höhe von 28. Das liegt am ganz oberen Ende der langjährigen Bewertungsbandbreite.
Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass sich Logitech-Chef Bracken Darrell von Mitarbeiteraktien in Millionenhöhe trennte (der cash Insider berichtete). Alleine seit Ende April veräusserten Darrell und andere seiner Kollegen aus der Geschäftsleitung von Titeln im Gegenwert von knapp 34 Millionen Franken. Das ist deutlich mehr als in früheren Jahren und ist für Beobachter ein Zeichen dafür, dass selbst den Firmenlenkern angesichts des momentanen Kurs- und Bewertungsniveaus der eigenen Aktie nicht mehr ganz wohl bei der Sache ist.