Wer im April beim Börsengang von Stadler Rail berücksichtigt wurde und Aktien zugeteilt erhielt, der darf sich freuen: Am vergangenen Mittwoch erreichte der Kurs der Aktie bei 48,64 Franken ein neues Rekordhoch. Gegenüber dem seinerzeitigen Ausgabepreis von 36 Franken entspricht dies einem satten Plus von etwas mehr als 35 Prozent.
Die UBS sieht ihr 12-Monats-Kursziel von 49 Franken bereits jetzt erreicht. Mit ihr preist eine der hauptverantwortlichen Banken für den Börsengang die Aktie mehr nicht länger zum Kauf an. Das Anlageurteil lautet neuerdings nur noch "Neutral".
Credit Suisse war von Beginn weg zurückhaltender
Der UBS-Analyst räumt zwar ein, dass Stadler Rail seit dem Börsendebüt eine lange Liste grosser Aufträge an Land ziehen konnte. Das Gesamtvolumen dieser Aufträge beziffert er auf rund 2,4 Milliarden Franken. Der Analyst sieht den Hersteller von Schienenfahrzeugen deshalb auf Kurs, das eigens erklärte Ziel eines Jahresumsatzes von 4 Milliarden Franken im kommenden Jahr erreichen zu können. Das Unternehmen müsse nun zeigen, dass es diese zahlreichen Aufträge fristgerecht erfüllen könne, so schreibt er weiter.
Die UBS war rückblickend die einzige von sechs Banken, die zum Kauf der Stadler-Rail-Aktie riet. Als zweite Hauptverantwortliche für den Börsengang stufte die Credit Suisse die Aktie von Beginn weg bloss mit "Neutral" ein. Vor wenigen Wochen erhöhte sie das Kursziel auf 45 (zuvor 44) Franken, um den Zwischenergebnissen und neugewonnen Erkenntnissen nach einer Reihe von Firmenpräsentationen Rechnung zu tragen.
Erhebungen der Nachrichtenagentur AWP zufolge beträgt das durchschnittliche Kursziel 44,80 Franken. Damit liegt das durchschnittliche Kursziel rund 7 Prozent unter dem Schlusskurs vom Freitag. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine der sechs Banken deswegen mit einer Verkaufsempfehlung aufwarten könnte, wird im hiesigen Berufshandel dennoch nur als gering eingeschätzt.
Vielmehr dürfte die eine oder andere Bank ihr Kursziel erhöhen, sollten weitere Grossaufträge bei Stadler Rail eingehen.