"Wir erleben da einen spekulativen Hype, der einem Sorge machen kann", sagte Mersch im Interview der "Börsen-Zeitung" (Samstagausgabe). Da jetzt auch Banken in Bitcoin investierten, müsse die Bankenaufsicht genau prüfen, wie gross die eingegangenen Risiken seien.Am meisten treibe ihn indes um, wenn Finanzmarktinfrastrukturen wie Börsen in dieses Geschäft einsteigen, sagte Mersch: "Das birgt grosse Gefahren für die Finanzstabilität." Mögliche Verluste einzelner Anleger seien dagegen kein Thema für die EZB: "Was den einzelnen Investor betrifft, steht es jedem frei zu zocken. Dann soll er aber bitte, wenn etwas schief gelaufen ist, auch nicht zu uns kommen und sagen, wir hätten das verbieten und ihn vor sich selbst schützen müssen."
Mersch, der im EZB-Direktorium für Bargeld und Zahlungsverkehr zuständig ist, stellte sich zudem gegen Hoffnungen, dass die 500-Euro-Banknote, die die EZB ab 2018 nicht mehr ausgeben wird, in späteren Jahren ein Comeback feiern könne. "Es besteht wenig Hoffnung, dass wir die Produktion wieder aufnehmen. Man sollte nicht versuchen, die Geschichte zurückzudrehen."
(AWP)