Die Aktie von Sulzer fällt am Freitag bis 5 Prozent, sie nahm damit lange Zeit die Top-Position der Tagesverlierer an der Schweizer Börse ein. Grund: Es kam zu zwei deutlichen Kurszielsenkungen, die mit Medmix zusammenhängen.

Bei Sulzer müssen sich die Investorinnen und Investoren nach der Abspaltung der ehemaligen Division "Applicator Systems" (neu eben: Medmix) tatsächlich so etwas wie die Reset-Taste drücken. Die Divison wurde am Donnerstag an die Börse gebracht. Der Sulzer-Kurs fiel deswegen um den Firmenwert von Medix von etwa 130 auf rund 90 Franken.

Die Bank Vontobel senkt das Rating für Sulzer am Freitagmorgen denn auch auf "Hold" von "Buy" und das Kursziel auf 94 von 142 Franken. Seine Kaufempfehlung habe zu einem grossen Teil auf dem Neubewertungspotenzial durch den Spin-Off der Division Applicator Systems basiert, schreibt Analyst Arben Hasanaj. Er sieht den Spin-Off zwar auch weiter als positiven Kurskatalysator und rechnet damit, dass sich Sulzer in der Wahrnehmung des Marktes langsam von einem Öl- und Gasunternehmen zu einem auf Wasser fokussierten Unternehmen wandle.

Gleichzeitig sieht er aber schwächere industrielle Frühindikatoren, der Analyst geht auch von einer zunehmend kritischen Prüfung der ESG-Aspekte aus, was auf potenziellen Gegenwind in der Zukunft hindeute, so Hasanaj weiter.

Auch Morgan Stanley senkte das Kursziel für Sulzer, und zwar auf 92 von 131 Franken. Hier fällt das Urteil etwas besser aus. Die Einstufung lautet weiterhin "Equal Weight". Nach dem Abschluss der Medmix-Abspaltung habe er seine Prognosen für den Industriekonzern aktualisiert, schreibt Anaylst Aurelio Calderon Tejedor. Die laufende Restrukturierung des Energiegeschäfts zusammen mit den Massnahmen zur Diversifizierung des Portfolios sollten seines Erachtens dazu beitragen, die mittelfristigen Ziele für das Standalone-Geschäft (das heisst  ohne Medmix) zu untermauern. Insgesamt sei Sulzer gut positioniert. Und die Aktien erachtet er als fair bewertet, so der Analyst.

(cash/AWP)