Seit Montag ist der Kurs der Dufry-Aktie um knapp 10 Prozent auf zuletzt 27 Franken eingebrochen. Die Hälfte davon alleine am gestrigen Mittwoch, begleitet von stark anschwellenden Handelsvolumina.
Eine mögliche Erklärung liefert nun eine Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX. Wie der Meldung entnommen werden kann, hat sich der Grossaktionär Franklin Resources zuletzt von Aktien des Reisehandelskonzerns aus Basel getrennt. Dadurch fiel sein Stimmenanteil auf 2,93 (zuvor 4,95) Prozent und damit unter den Schwellenwert von 3 Prozent.
Steigt der Grossaktionär ganz aus?
Franklin Resources ist nicht einfach irgendwer. Die Amerikaner haben sich in all den Jahren als erfolgreiche Spezialisten für Substanzwerte einen Namen gemacht. Allerdings dürfte sie ihr Aktienpaket einiges an Geld gekostet haben, stiegen sie bei Dufry zwischen Juli und Oktober 2018 doch bei Kursen von 100 Franken und mehr ein. In der Spitze hielten die Amerikaner 5,37 Prozent der Stimmen.
Beobachter schliessen nicht aus, dass Franklin Resources ganz beim Reisehandelskonzern aussteigen könnte. Falls ja, ist noch einmal mit Druck auf die Kurse zu rechnen. Völlig abwegig ist ein Totalausstieg nicht. Denn die Folgen der Coronakrise trifft Dufry mit voller Wucht. Im April brach der Umsatz um gut 94 Prozent ein. Für Mai geht das Unternehmen von einem Rückgang von 40 bis 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Aus diesem Grund unterzieht es sich einer Rosskur. Künftig sollen zwischen 20 und 35 Prozent der Kosten eingespart werden (cash berichtete). Ausserdem platzierte Dufry erst kürzlich zwecks Stärkung der Bilanz neue Aktien.
Dufry eines der diesjährigen Börsenschlusslichter
Noch geben sich die Anleger in Bezug auf die Beteiligungsreduktion überraschend entspannt. Nach einem frühen Vorstoss bis auf 27,83 Frabnken verliert die Dufry-Aktie zur Stunde überblickbare 1,2 Prozent auf 26,68 Franken.
Mit einem Minus von 72 Prozent seit Jahresbeginn ist die Aktie hierzulande weit oben auf der Liste der diesjährigen Börsenschlusslichter zu finden.