An den Rohstoffmärkten gilt insbesondere Silber als das Sorgenkind. In den vergangenen Wochen fiel der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls zeitweise in die Nähe von 21,40 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Juli 2020. Anders als dem Goldpreis setzt dem Silberpreis nicht nur die Angst vor steigenden Zinsen, sondern auch jene vor einer Verlangsamung des Weltwirtschaftswachstums zu. Die industrielle Nachfrage nach dem Edelmetall könnte spürbar nachlassen, so die Befürchtung.
In den letzten Tagen konnte Silber etwas Boden gutmachen und auf über 23 Dollar vorstossen. Dort liefen Erholungsversuche in den vergangenen Wochen allerdings jeweils wieder aus.
Steigt der Silberpreis auf 26 Dollar?
Darf man der Charttechnikerin der Commerzbank Glauben schenken, könnte der Befreiungsschlag diesmal aber gelingen. Alle guten Dinge wären dann drei. Die Expertin sieht den Silberpreis über dessen gleitenden 55-Tage-Durchschnitt bei 23,55 Dollar vorstossen. Im ersten Moment wäre der Weg dann frei bis in die Region von 25 Dollar. Dort verläuft auch der gleitende 200-Tage-Durchschnitt. Dieser gilt als trendbestimmend.
Eigentlich hat das Edelmetall auf kurze Sicht sogar Luft bis auf 26 Dollar, wie einem Kommentar der deutschen Grossbank entnommen werden kann. Die Vorzeichen seien deshalb sowohl auf eine Woche wie auch auf einen Monat hinaus positiv.
Diese kurzfristige Meinung teilt auch der Autor der Publikation "Global Chart Outlook". Auf mittlere und lange Sicht ist er hingegen deutlich zurückhaltender. Sein mittelfristiges Urteil für den Silberpreis erhöht der Experte in der aktuellen Ausgabe seiner Publikation zwar von "Down" auf "Flat". Auf lange Sicht bleibt er jedoch bei der Einschätzung "Down". Daran dürfte sich so schnell wohl auch nichts ändern.