Forget palladium, rhodium is up +150% in 12 months pic.twitter.com/BNp6xcF6US
— Luke Burgess (@lukemburgess) January 6, 2020
Rhodium, das hauptsächlich für Autokatalysatoren verwendet wird, erreichte diesen Monat den höchsten Preis seit 2008. Verantwortlich für das Mehrjahresrally sind auch strengere Umweltvorschriften und die Spekulation darüber, dass Investoren auf höhere Preise setzen.
Das Metall vervielfachte seinen Wert in den letzten vier Jahren und überragte in seiner Performance alle wichtigen Rohstoffe. Getrieben wurde der Preisanstieg auch durch die steigende Nachfrage aus der Automobilindustrie. Das Edelmetall wird wie Palladium als Nebenprodukt des Platin- und Nickelabbaus gewonnen. Da es gegenüber dem Palladium in einem kleineren Markt gehandelt wird, verursachen Änderungen in der Nachfrage und Angebot grosse Preisschübe.
Preistreiber im Januar
Rhodium wurde gemäss der Edelmetallverarbeiter Johnson Matthey am Freitag bei 7975 Dollar pro Unze gehandelt. Die Flucht in Edelmetalle wegen dem Irankonlikt hatte auch zum Preisanstieg in diesem Monat beigetragen. Doch Andreas Daniel, Händler beim deutschen Technologiekonzern Heraeus Holding, sieht den Haupttreiber an einem anderen Ort: "Die physische Nachfrage aus Asien war der wichtigste Grund für den Preisanstieg."
Preisrückschläge sind gemäss Afshin Nabavi vom Genfer Edelmetallhändler und Vermögensverwalter MKS PAMP denkbar. Es ist jedoch genauso möglich, dass der Rekord von 10'100 Dollar von 2008 übertroffen wird. Doch die hohen Preise von 2008 verursachten, dass Hersteller von Autokatalysatoren zu Platin und Palladium wechselten.
Es ist viel schwieriger, in Rhodium als in andere Edelmetalle zu investieren. Dieses wird wegen des kleinen Marktes nicht an der Börse gehandelt. Der Handel findet meist zwischen Anbietern und industriellen Nutzern statt. So erreicht die globale Produktion von Rhodium nur einen Zehntel der Produktion von Platin oder Palladium.
Südafrikanische Produzenten als Gewinner
Die höheren Preise sind gute Neuigkeiten für die südafrikanischen Produzenten, welche einen Marktanteil von 80 Prozent besitzen. Die Preisanstiege der Edelmetalle und der schwache Rand halfen, dass sich der Index für die südafrikanischen Bergbaukonzerne im 2019 verdreifachte. Eine Verdreifachung erlebte 2019 zum Beispiel der Konzern Impala Platinum Holdings. Dieser fördert Platin, Palladium, Rhodium und Nickel.
Die südafrikanische Dominanz bedeutet jedoch auch ein Produktionsrisiko für den Markt. Stromunterbrüche und streikende Bergleute haben in den vergangenen Jahren die Produktion in einigen Bergbaubetrieben eine Zeit lang unterbrochen.
Mit Material der Nachrichtenagentur Bloomberg.