Mit Rohstoffen lässt sich 2021 gutes Geld verdienen. Ob Industriemetalle wie Kupfer mit plus 29 Prozent, Energierohstoffe wie Erdöl der Sorte WTI mit plus 34 Prozent oder landwirtschaftlichen Produkten wie Weizen mit plus 13 Prozent: Die Kursgewinne sind stark.

Dies, obwohl sich die Preise gemessen am Rohstoffindex CRB im März vorübergehend konsolidiert haben. Seit Mitte April ist jedoch wieder ein klar positiver Trend zu erkennen. Und der CRB-Index hat sogar den höchsten Stand seit Juni 2015 erklommen.

CRB-Rohstoffindex seit Jahresbeginn (Quelle: bloomberg).

Für Rückenwind sorgt das Wirtschaftswachstum, das die Nachfrage nach den Rohstoffen nach oben schnellen lässt. Doch auch die anziehende Inflation macht sich an den Preisen für Kupfer, Öl oder Weizen bemerkbar. Die aktuelle Pandemie-Lage in Indien wird am Markt schlichtweg ignoriert. Investoren sehen darüber hinaus in die Zukunft.

Grosses Potenzial beim Erdöl

Die Analysten von Goldman Sachs gehen in einem kürzlich erschienenen Bericht davon aus, dass die Rohstoffepreise in den nächsten Monaten noch 13,5 Prozent steigen werden. Die UBS sieht ebenfalls einen weiteren Preisanstieg – plus 10 Prozent. 

"Der Anstieg des Nachfragevolumens - eine Dynamik, mit der das Angebot nicht mithalten kann – darf nicht unterschätzt werden", so die Goldman-Analysten Jeffrey Currie und Damien Courvalin in einer Notiz vom 28. April. Die wirtschaftliche Aktivität steige dank den Impffortschritten an und der saisonale Anstieg in den Produktionsbetrieben und in der Bauwirtschaft folge zudem im Juni.

Für Anlegerinnen und Anleger rückt wegen der positiven Prognose die Frage in den Vordergrund, welcher Rohstoff die grösste Rendite bringen wird. UBS-Analyst Dominic Schnider geht davon aus, dass der Aufwärtstrend bei den Energierohstoffen und industriellen Werkstoffen am grössten sein wird.

Die Goldman-Analysten stimmen dem zu und prognostizieren, dass der Ölpreis der Sorte Brent in den kommenden sechs Monaten auf 80 Dollar ansteigen wird. Denn, es zeichne sich eine beispiellose Erholung der globalen Rohölnachfrage ab. Gegenüber dem aktuellen Preis birgt dies ein Renditepotenzial von 18 Prozent.

Investitionsmöglichkeiten für Anlegerinnen und Anleger

Für Investitionen in Rohstoffe bieten sich insbesondere ETF (Exchange Traded Funds), ETN (Exchange Traded Notes) oder ETC (Exchange Traded Commodities) an. Die direkte Partizipation am Rohstoffpreis ist jedoch nicht immer möglich. ETF bieten aufgrund der breiten Abdeckung von Unternehmen eines Sektors eine defensive Alternative zu Aktien-Einzelkäufen. 

Hier eine Zusammenstellung der geläufigsten Investitionsvehikel:

RohstoffETFs, ETNs und ETSsKursperformance seit Jahresbeginn
AluminiumiPath Series B Bloomberg Aluminum Subindex Total Return ETN (JJU)+21 Prozent
ErdgasUnited States Natural Gas Fund L.P. (UNG)+12 Prozent
GoldSPDR Gold Shares (GLD)-8 Prozent
KaffeebohneniPath Series B Bloomberg Coffee Subindex Total Return ETN (JO)+12 Prozent
KupferUnited States Copper Index Fund (CPER)+26 Prozent
LithiumGlobal X Lithium & Battery Tech ETF (LIT)-4 Prozent
MaisTeucrium Corn Fund (CORN)+27 Prozent
NickeliPath Series B Bloomberg Nickel Subindex Total Return ETN (JJN)+4 Prozent
Öl (Brent)United States Brent Oil Fund LP (BNO)+34 Prozent
PalladiumAberdeen Standard Physical Palladium Shares ETF (PALL)+23 Prozent
PlatinAberdeen Standard Physical Platinum Shares ETF (PPLT)+14 Prozent
Seltene ErdenVanEck Vectors Rare Earth/Strategic Metals ETF (REMX)+18 Prozent
SilberiShares Silver Trust (SLV)-4 Prozent
SojabohnenTeucrium Soybean Fund (SOYB)+15 Prozent
RohrzuckerTeucrium Sugar Fund (CANE)+18 Prozent
ViehiPath Series B Bloomberg Livestock Subindex Total Return ETN (COW)+8 Prozent
WeizenTeucrium Wheat Fund (WEAT)+12 Prozent
ZinkWisdomTree Commodity Securities Ltd. WisdomTree Zinc (ZINC)+6 Prozent

Die Tabelle zeigt auch, dass nicht alle Rohstoffe beziehungsweise Fonds in gleichen Massen von der Wirtschaftserholung profitiert haben. Beispielsweise gehören Goldanleger zu den diesjährigen Verlierern, was sich in der Performance des "SPDR Gold Shares (GLD)" widerspiegelt. Auch in den kommenden Monaten muss mit tendenziell steigenden Realzinsen gerechnet werden, was das glänzende Metall als Anlage eher unattraktiv macht. Für Silber gilt nur teilweise dasselbe: Wird doch dieses mehrheitlich in der Industrie verwendet.

Und bei Agrarrohstoffen wie Sojabohnen, Weizen oder Mais müssen die Naturkräfte mitberücksichtigt werden. Das Wetter bestimmt die Erntemenge und damit auch den Preis mit. Eine anziehende Wirtschaft und eine steigende Inflation ist daher grundsätzlich als positiv für die Rohstoffpreise zu werten, doch müssen der jeweilige Verwendungszweck und die Zyklizität ebenso berücksichtigt werden.

Mit Material der Nachrichtenagentur Bloomberg.

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