Der Stromzählerproduzent Landis+Gyr hat mit dem US-amerikanischen Netzbetreiber National Grid einen 20-Jahres-Vertrag über ein Netzmodernisierungsprojekt abgeschlossen. National Grid wird demnach in seinem Versorgungsgebiet im nördlichen New York rund 1,7 Millionen intelligente Stromzähler und 640'000 intelligente Gaszähler-Module der neuen Generation einsetzen. Zu den finanziellen Einzelheiten wurden in der Mitteilung keine Angaben gemacht. 

Die Aktie von Landis+Gyr steigt am Montag im frühen Handel an der SIX um 10 Prozent auf 70,80 Franken. Das ist der höchste Stand seit fünf Monaten.

Allerdings sind die Aktionäre von Landis+Gyr wenig erfolgsverwöhnt. Vor dem heutigen Handelstag hatte die Aktie seit dem Börsengang von Juli 2017 rund 20 Prozent verloren. Der Ausgabepreis betrug damals 78 Franken. Landis+Gyr hatte das Geschäftsjahr 2020/21 (per Ende März) mit Verlust abgeschlossen.

Die Ankündigung kommt für die Analysten von JPMorgan nicht überraschend, da die Gesellschaft an einer Investorenkonferenz erklärt hatte, sie sei nahe an einem Vertragsabschluss. Dennoch sei dieser zusammen mit andern jüngst gemachten relevanten Ankündigungen, noch nicht im Aktienkurs enthalten, ergänzen die Analysten der Credit Suisse.

Die Experten der CS und der Bank Vontobel erwarten gar, dass Landis+Gyr in kommenden Monaten weitere grosse Aufträge erhalten wird. So plane einerseits National Grid eine Modernisierung des Netzwerkes in Massachusetts und zum anderen dürften auch die anderen drei US-Versorger ihre Entscheidungen bald bekannt geben.

Allerdings könnten Covid-19-Effekte sowie weitere regulatorische Verspätungen in den USA zu Verschiebungen im Roll-out von Smartmetern führen, geben die Analysten von JPMorgan zu bedenken. Zudem sei die Industrie einem starken Preisdruck ausgesetzt.

Mirabaud beurteilt den abgeschlossenen Vertrag zwar als "Good News". Die Privatbank rechnet allerdings nicht damit, dass Landis+Gyr operativ überraschen werde, dies unter anderem wegen der hohen Transportkosten. Das Kursziel veranschlagt Mirabaud bei 70 Franken.

(cash/AWP)