Bis vor kurzem gehörten die Aktien des Komponenten- und Gehäuseherstellers Phoenix Mecano mit minus 20 Prozent seit Jahresbeginn noch zu den Verlierern der Corona-Krise. In den letzten Wochen sind die Wertpapiere aber wie ein Phönix aus der Asche auferstanden. Auf Sicht der letzten zwei (plus 12 Prozent) und vier Wochen (plus 18 Prozent) ist Phoenix die fünfbeste Aktie am Schweizer Markt.
Performance der Phoenix-Mecano-Aktien seit Jahresbeginn (Quelle: cash.ch).
Phoenix Mecano hat in den letzten zwei Wochen eine ähnliche Performance wie der Börsenüberflieger Zur Rose. Warum dieser plötzliche Kurssprung? Ganz einfach: Anleger erhielten am 29. Oktober in Form von Drittquartalszahlen neue Daten zum Komponenten- und Gehäusehersteller. Phoenix Mecano wuchs über die Sommermonate um 15,5 Prozent. Der Auftragseingang stieg um 22,4 Prozent und die Profitabilität legte merklich zu – 7,6-Prozent-Marge, Vorjahresperiode 5,4 Prozent.
Obwohl das Management bezüglich der Zukunftsaussichten sehr vorsichtig ist, spricht vieles dafür, dass Phoenix Mecano auf Kurs ist. Die Kostenentlastungmassnahmen aus dem Jahr 2019 scheint seine Wirkung bei der Profitabilität zu entfalten. Und auch der Bereich Mechanische Komponenten profitiert vom Trend zum Home-Office.
Phoenix Mecano bleibt ein Zykliker
Doch im Grunde bleibt Phoenix Mecano ein Zykliker. Denn Phoenix Mecano fertigt hauptsächlich Gehäuse und Komponenten für den Maschinen- und Anlagenbau, die Mess- und Regeltechnik, die Medizintechnik und die Luft- und die Raumfahrttechnik. Auf eine konjunkturellen Erholungsphase, die sich über die Sommermonate manifestierte, sollte auch das Geschäft von Phoenix Mecano und schlussendlich die Aktien profitieren. Dies hat sich in den Drittquartalszahlen manifestiert.
Hier ist auch der grosse Schwachpunkt der kürzlichen Kursentwicklung versteckt. Was, wenn sich die Konjunktur in den kommenden Monaten wieder abkühlt? Die europaweiten Corona-Massnahmen werden einen Einfluss auf die Wirtschaft haben. Die Frage ist nur: Wie stark.
Die Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung ist der Hauptgrund, warum Anleger bei Phoenix Mecano trotz den positiven Vorzeichen nicht blindlings zukaufen sollten. Die kommenden Monate werden erst zeigen, wie stark der Industrietitel von Corona tatsächlich infiziert werden wird. Dazu kommt, dass die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 30 für 2020 relativ stolz bewertet ist.