Welche Titel 2018 die Gewinnerliste anführen werden, lässt sich so früh im Jahr natürlich noch nicht sagen. Einige Banken haben allerdings klare Vorstellungen davon, mit welchen Aktien sich über die nächsten 12 Monate überdurchschnittlich viel Geld verdienen lassen müsste.

Was zunächst auffällt: Erneut stehen Finanzwerte sowie spätzyklische Aktien (Unternehmen, bei welchen das Tagesgeschäft erst in einer späten Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs in Bewegung kommt) weit oben auf den Empfehlungslisten. Die Gründe dafür: Das Zinsumfeld bleibt günstig, das Finanzsystem ist so stabil wie seit Jahren nicht mehr - und rund um den Globus gewinnt die Wirtschaft weiter an Fahrt.

Gerade bei mächtigen US-Investmentbanken wie Morgan Stanley, Goldman Sachs und J.P. Morgan, aber auch bei der Deutschen Bank und der UBS Investmentbank stehen Finanzwerte hoch in der Gunst.

Während J.P. Morgan in diesem Titelsegment mit der Aktie der Partners Group auf einen der Gewinner der letzten Jahre setzt, rät Baader-Helvea bei der Aktie von GAM zum Einstieg. Der Vermögensverwalter aus Zürich wird dabei als heisser Übernahmekandidat gehandelt. Anders als bei GAM hat sich der Börsenwert des Risikokapitalspezialisten Partners Group in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdreifacht.

Seit fünf Jahren ein zuverlässiger "Performer": Die Partners-Group-Aktie (Quelle: www.cash.ch)

Bei den Versicherungen führt Kepler Cheuvreux die Aktie von Helvetia auf der Liste der Schlüsselkaufempfehlungen und Baader-Helvea diejenige des Lebensversicherers Swiss Life. Anders als Swiss Life muss Helvetia bei der eigenen Aktie indes auf ein eher enttäuschendes 2017 zurückblicken.

Nur wenige Überschneidungen

Als typisch spätzyklisches Unternehmen gilt ABB. Interessant ist, dass jedoch nur gerade Kepler Cheuvreux die Aktie des Industriekonzerns auf die Favoritenliste setzt. Bei Baader-Helvea gibt man hingegen dem Textilmaschinenhersteller Rieter, bei der französischen Grossbank Société Générale dem Sicherheitstechnikkonzern Dormakaba den Vorzug.

Anders als vor einem Jahr werden nur wenige Aktien von mehreren Banken gleichzeitig genannt. Das SMI-Schwergewicht Novartis ist sowohl bei Kepler Cheuvreux als auch bei Société Générale in der Favoritenrolle, die Aktie von Nestlé bei Baader-Helvea und J.P. Morgan auf der Liste der Schlüsselkaufempfehlungen zu finden. Beide Unternehmen stehen unter neuer Leitung, weshalb die Experten auf eine erfolgreiche strategische Neuausrichtung wetten. Ob in diesem Zusammenhang Aktionärswerte geschaffen werden können, wird sich zeigen.

Auf den diesjährigen Favoritenlisten internationaler Banken sind Aktien aus der Schweiz im allgemeinen eher dünn gesät. Auf der Liste der UBS Investmentbank sind mit Barry Callebaut und Ems-Chemie nur zwei Vertreter aus der Schweiz zu finden - und das erst noch auf der Liste der Verkaufsempfehlungen für 2018 (cash berichtete). Die Credit Suisse findet einzig an Sonova Gefallen, und die US-Investmentbank Jefferies empfiehlt nur den Genussschein von Roche - mit einem Plus von lediglich 6 Prozent eine der Enttäuschungen des letzten Börsenjahres.

Mässige Erfolgsbilanz bei den letztjährigen Aktienfavoriten

Vereinzelt haben Banken auch völlig gegenteilige Meinungen. Anders als bei der Credit Suisse zählt die Sonova-Aktie bei Kepler Cheuvreux etwa zu den Verkaufsempfehlungen. Unterschiedlich wird auch jene von Vifor Pharma beurteilt: Bei Baader-Helvea "hui", ist sie bei Kepler Cheuvreux "pfui". Was kaum erstaunt: Bereits 2017 konnte sich der Markt auf keine gemeinsame Richtung bei Vifor einigen. Die Aktie hatte auch starke Kursschwankungen:

Deutliche Ausschläge: SPI (grün) und Vifor Pharma (rot) im Verlauf des 2017 (Quelle: www.cash.ch)

Blickt man ein Jahr zurück, zeigt sich jedoch: Die Meinungen der Banken sollten mit Vorsicht genossen werden. 2017 am häufigsten genannt wurde die Aktie von Adecco. Sowohl die Strategen der Zürcher Kantonalbank (ZKB) als auch jene von Kepler Cheuvreux und Baader-Helvea zählten die Aktie des Stellenvermittlers zu den Schlüsselkaufempfehlungen für 2017.

Einig war man sich auch bei Dufry. Der Reisedetailhandelskonzern aus Basel galt schon Anfnag 2017 als heisser Turnaround-Kandidat. Dass nur wenige Wochen später der übernahmehungrige chinesische Mischkonzern HNA einsteigen und die Aktie auf den höchsten Stand in der Firmengeschichte steigen lassen würde, war der ZKB, der Deutschen Bank und Kepler Cheuvreux zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.

Doch der HNA-Bonus verpuffte rasch wieder und die Dufry-Aktie schnitt in den vergangenen 12 Monaten mit einem Plus von 14 Prozent weniger gut ab als der Gesamtmarkt. Auch die Aktie von Adecco gewann unter Berücksichtigung der im Juli ausbezahlten Dividende nur 13 Prozent. Zum Vergleich: Der SPI kletterte gut 20 Prozent, der nicht um Dividendenabgänge bereinigte SMI immerhin fast 15 Prozent.

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