Der Hedgefonds habe Wetten auf fallende Kurse europäischer Aktien im Volumen von mindestens 6,7 Milliarden Dollar lanciert, teilte der Datenanbieter Breakout Point am Donnerstag mit. Kein anderer Vermögensverwalter spekuliere annähernd so aggressiv in diese Richtung. Anfang 2018 und 2020 habe Bridgewater ebenfalls massiv auf eine Börsen-Baisse gewettet.
Aus Pflichtveröffentlichungen des Vermögensverwalters lasse sich schliessen, dass dieser derzeit Aktien 21 europäischer Firmen "geshortet" habe, teilte Breakout Point weiter mit. Beim sogenannten Short Selling oder Leerverkauf leihen sich Investoren Aktien, um diese sofort zu verkaufen. Sie setzen darauf, dass sie sich bis zum Rückgabe-Termin billiger mit den Papieren eindecken können. Die Differenz streichen sie als Gewinn ein.
Auf der Liste der Werte, bei denen Bridgewater Associates einen Kursrückgang erwartet, stehen Breakout Point zufolge unter anderem die Versicherer Allianz und Axa. Hinzu kämen Banken sie Santander, BBVA, ING oder Intesa Sanpaolo. Das grösste Volumen hätten Wetten auf einen Rückschlag für die Aktien des Chip-Ausrüsters ASML, des Energiekonzerns TotalEnergies und der Pharmafirma Sanofy.
Europäischen Regularien zufolge müssen Investoren angeben, wenn sie Leerverkäufe im Volumen von mehr als 0,5 Prozent des Gesamtkapitals einer Firma tätigen. Der tatsächliche Umfang der Wetten von Bridgewater Associates könnte noch grösser sein. Unklar blieb allerdings, inwieweit die Leerverkäufe Absicherungsgeschäfte für andere Investitionen sind. Der Hedgefonds war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.
(Reuters)