Die Investmentgesellschaft Janus Henderson gibt sich mit gut 3 Prozent als bedeutende Aktionärin von Meyer Burger zu erkennen. Das geht am frühen Freitagmorgen aus einer Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX hervor.
Für das Solarunternehmen sind die Briten keine Unbekannten. Früheren Meldungen zufolge stieg Janus Henderson im Januar 2014 einst ebenfalls mit etwas mehr als 3 Prozent bei Meyer Burger ein.
Letztes Gastspiel bescherte dem Grossaktionär schmerzhafte Verluste
Damals verfolgte Meyer Burger allerdings noch nicht das heutige Geschäftsmodell. Vielmehr war das Unternehmen ein reiner Zulieferer von Produktionsmaschinen für die Solarindustrie. Janus Henderson reduzierte das Aktienpaket nach mehreren Ergebnisenttäuschungen im Frühsommer 2018 dann auf unter 3 Prozent. Damals wurde vermutet, dass die Briten sich sogar ganz aus dem Aktionariat zurückgezogen hätten.
Wurden im Januar 2014 um die diversen Kapitalerhöhungen bereinigt Kurse von 2 Franken und mehr bezahlt, waren es im Frühsommer 2018 zum Zeitpunkt der Beteiligungsreduktion beziehungsweise des Ausstiegs dann keine 60 Rappen mehr. Da bleibt nur zu hoffen, dass der Wiedereinstieg des einstigen Grossaktionärs unter einem besseren Stern steht.
Meyer Burger scheint mit dem Produktionsaufbau jedenfalls gut voranzukommen. Wie aus einer am Freitag versendeten Medienmitteilung zu erfahren ist, will das Unternehmen am Standort Freiberg zusätzliche Produktionskapazitäten aufbauen (cash berichtete).
Meyer Burger eine der wenigen Gewinner des Börsenjahres
Beobachtern zufolge waren in den letzten Monaten vermehrt Befürchtungen laut geworden, dass der Produktionsaufbau bei Meyer Burger nicht schnell genug voranschreiten könnte. Die Medienmitteilung dürfte diese Stimmen nun verstummen lassen. Noch unklar ist, wie die neuen Umsatz- und Margenziele des Solarunternehmens aussehen werden. Diese dürften erst im August kommuniziert werden. Dennoch reagiert die Börse erfreut auf die Neuigkeiten. Nach einem frühen Vorstoss bis auf gut 47 Rappen gewinnt die Aktie zur Stunde noch 2,7 Prozent auf 46 Rappen. Mit einem Plus von knapp 13 Prozent seit Jahresbeginn zählt die Meyer-Burger-Aktie damit zu den wenigen Schweizer Titeln mit einer positiven Kursbilanz seit Anfang Januar.
Die Zürcher Kantonalbank begrüsst die Konzentration und Optimierung der geplanten Kapazitätserweiterung auf den Standort Freiberg. Ihres Erachtens sollte Meyer Burger von staatlichen Förderungen profitieren können. Sie rät deshalb weiterhin mit "Übergewichten" zum Kauf der Aktie.
Die US-Investmentbank Jefferies sieht in den neusten Plänen einen wichtigen Schritt, um dem Risiko von Verzögerungen beim Kapazitätsaufbau entgegenwirken zu können. Ansonsten geben sich die Amerikaner im Kommentar eher wortkarg, bekräftigen jedoch sowohl ihre Kaufempfehlung als auch das Kursziel von 75 Rappen.