Bei dem Rechtsstreit geht es um ein Grundstück, welches nach der kubanischen Revolution beschlagnahmt wurde und auf dem LafargeHolcim und die kubanischen Regierung heute ein Zementwerk betreiben. Zwei Dutzend Privatpersonen und Erben verstorbener Personen hatten im Herbst in den USA auf Schadenersatz geklagt.
Die Parteien hätten nun in einer Vereinbarung die Aussetzung beziehungsweise Verlängerung der Fristen verlangt, um an einem endgültigen Vergleich zu arbeiten. Dieser dürfte laut dem von der "Sonntagszeitung" befragten Experten John Kavulich, Präsident des US-Cuba Trade and Economic Council, innerhalb der nächsten Wochen stehen.
Laut Kavulich könnte der Vergleich LafargeHolcim nun noch bis zu 160 Millionen US-Dollar kosten. Er schätze, dass die Summe sich aus den jährlichen Zinsen seit der Enteignung, dreifachem Schadenersatz und Anwaltsgebühren zusammensetzt und damit etwa 160 Millionen US-Dollar erreiche.
Damit dürfte LafargeHolcim vergleichsweise glimpflich davonkommen. Denn laut dem US-Gericht, das die ursprüngliche Klage gutgeheissen hatte, hätten die Kläger den aktuellen Marktwert der Immobilie von geschätzten 270 Millionen US-Dollar plus Anwaltskosten, Zinsen und weitere Kosten zurückfordern können, heisst es. LafargeHolcim wollte sich gemäss dem Medienbericht zum Fall nicht äussern.
(AWP)