Die Genfer Firma hat im ersten Quartal weniger umgesetzt und deutlich weniger verdient. Am Markt wurde im Zuge der Corona-Krise zwar mit Belastungen gerechnet, jedoch nicht mit derart starken.
Bis um 09.40 Uhr büssen Temenos an der Schweizer Börse 3,9 Prozent auf 113,35 Franken ein. Damit bleiben die Titel unter Druck, während der Gesamtmarkt gemessen am SPI um 1,3 Prozent zulegt und sich weiter erholen kann. Mitte Februar hatten Temenos mehr als 160 Franken gekostet und sind mit dem Markteinbruch im März unter die Marke von 100 Franken zurückgefallen.
Temenos hat das Quartalsergebnis früher als ursprünglich geplant vorgelegt und die Anleger mit den Zahlen enttäuscht. Zudem muss das Unternehmen aufgrund der Coronavirus-Pandemie bei den Jahresvorgaben zurückbuchstabieren.
Insbesondere der Rückgang der an der Börse viel beachteten Lizenzeinnahmen bereiten den Anleger Sorgen. Sie fielen im ersten Quartal gerade einmal halb so hoch aus, als man das erwartet hatte. Alle anderen Erträge liegen zumindest in Reichweite zu den jeweiligen Konsensschätzungen.
Temenos sei bereits im ersten Quartal stark von Covid-19 erfasst worden, was in diesem Ausmass erstaunlich sei, schreibt Andreas Müller von der ZKB. Gemäss der vom Unternehmen abgegebenen Guidance dürfte das zweite Quartal stärker von der Coronakrise beeinträchtigt werden. Müller senkt das Rating auf "Untergewichten" nach bislang "Marktgewichten".
Für Gesprächsstoff sorgt nicht nur der Umsatz-, sondern auch der Gewinnrückgang gegenüber der Vorjahresperiode. Bei einem gefeierten Wachstumsunternehmen wie Temenos komme ein solcher Rückgang an der Börse verständlicherweise nicht gut an, heisst es am Markt.
Wie Vontobel-Analyst Michael Foeth schreibt, liegen die überarbeiteten Jahresvorgaben sowohl beim Umsatz als auch auf Stufe EBIT rund 8 Prozent unter seinen Schätzungen. Er hält die strukturell bedingten Wachstumstreiber gleichwohl für intakt und wiederholt seine Kaufempfehlung.
(AWP)