Die Kapitalgewinne aus dem sehr guten Anlagejahr 2019 seien mittlerweile mehr als aufgebraucht, schreibt der Pensionskassenberater Complementa am Freitag. Complementa schätzt, dass in den Büchern der Pensionskassen in den vergangenen vier Wochen insgesamt knapp 90 Milliarden Franken an Kapital weggeschmolzen sind.

Der Grund dafür sind die seit Mitte Februar im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus stark gesunkenen Aktienkurse. Schliesslich sei hierzulande in der zweiten Säule rund 30 Prozent des Kapitals in Aktien angelegt. Aber auch die Immobilienanlagen hätten in der Krise gelitten. Sie machen im Anlagemix der Pensionskassen rund einen Fünftel aus.

Die Kurseinbussen belasten die Deckungsgrade der Kassen. Hier geht Complementa davon aus, dass der durchschnittliche Deckungsgrad der von ihr beobachteten Vorsorgeeinrichtungen seit Ende 2019 bis im März um 7,8 Prozentpunkte auf 101,7 Prozent gesunken ist. Der Deckungsgrad zeigt an, wie gut künftige Leistungsversprechen mit Kapital unterlegt sind.

Wie es an den Finanzmärkten weitergeht und wie sich die Pandemie auf die Wirtschaft auswirken wird, sei derzeit noch nicht zu beziffern. Für Pensionskassen gelte aber weiterhin der Grundsatz, dass ihre Anlagen breit diversifiziert und langfristig aufgestellt seien, blickt Complementa zuversichtlich nach vorn. Diese Aufstellung habe sich in vergangenen Krisen bewährt.

(AWP)