Schon bisher waren in der Slowakei die Schulen für alle über zehn Jahre alten Schüler geschlossen, Restaurants durften keine Gäste einlassen, sondern Speisen und Getränke nur zum Mitnehmen oder für den Konsum im Freien verkaufen. Die meisten Geschäfte durften aber unter strengen Auflagen offen bleiben. Experten empfahlen seit Tagen einen "echten Lockdown" mit Schliessung aller Geschäfte mit Ausnahme jener für Lebensmittel und andere unentbehrliche Güter.

Dass auch der gewöhnlich sehr mitteilsame Ministerpräsident Igor Matovic die mehrere Stunden wartenden Journalisten weder über Termin noch Ausmass des neuerlichen Lockdowns informieren wollte, deuteten diese als Reaktion auf massive Kritik der Medien an seiner Corona-Politik.

Nach mehreren chaotisch anmutenden Ankündigungen und kurzfristigen Regeländerungen hatte am Montag allerdings auch Staatspräsidentin Zuzana Caputova den Regierungschef aufgefordert, das Krisenmanagement jemand anderem zu übergeben und sich stattdessen um die Koordination der vielen anderen Regierungsaufgaben zu kümmern. Oppositionspolitiker hatten zuvor bereits den Rücktritt von Matovic gefordert, dem die Pandemie-Bekämpfung entglitten sei./ct/DP/men

(AWP)