Rebelo de Sousa hatte sein Vorgehen mit der sozialistischen Regierung abgestimmt. Er warnte, wegen der schwierigen Lage würden weitere Verlängerungen des Ausnahmezustands, der zweithöchsten Notstandsstufe, nötig sein. "Wir stehen vor einer Herausforderung, die in den nächsten 15 Tagen nicht bewältigt sein wird. Der Kampf geht in den kommenden Wochen und Monaten weiter", erklärte das Staatsoberhaupt. Innenminister Eduardo Cabrita wies derweil Kritik von Teilen der konservativen Opposition zurück. Es gebe "keinen Machtmissbrauch", "die Pandemie hebt die Demokratie nicht auf."

Mit 6994 Neuinfektionen binnen 24 Stunden hatte Portugal am Donnerstagabend einen neuen Höchstwert seit Ausbruch der Pandemie gemeldet. In dem Land mit rund 11,3 Millionen Einwohnern wurden damit insgesamt gut 243 000 Ansteckungen mit dem Virus Sars-Cov-2 erfasst. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden in Lissabon stieg die Zahl der Todesfälle am Donnerstag um 69 auf 3701.

Im Vergleich zu anderen Ländern Europas war Portugal relativ gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Seit Wochen wird die Lage aber immer schlechter. Nach jüngsten Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich binnen 14 Tagen 769,5 je 100 000 Einwohner mit dem Virus an. Ende Oktober waren es noch knapp 350 gewesen. In Deutschland lag diese sogenannte 14-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei 311,2./er/DP/nas

(AWP)