Anfang 2021 sollen die Institute dazu aufgefordert werden, eine Selbsteinschätzung zu ihren Klimarisiken vorzunehmen und auf Grundlage der Resultate Massnahmenpläne aufzustellen, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag mit. Die Pläne würden von der EZB-Bankenaufsicht bewertet und im aufsichtlichen Verfahren hinterfragt. 2022 will sie die Vorgehensweise der Geldhäuser dann eingehend prüfen, und wenn nötig die Banken zu konkreten Massnahmen auffordern. Bislang würden nur drei Prozent der Top-Banken in der Euro-Zone grundlegende Informationen zu ihren klimabezogenen Risiken veröffentlichen.
Die EZB-Bankenaufsicht veröffentlichte am Freitag die endgültige Fassung ihres Leitfadens für Geldhäuser zu Klima- und Umweltrisiken. Zu den sich daraus für Banken ergebenden Risiken gehören etwa die für Investments in emissionsintensive Unternehmen und klimaschädliche Branchen. Denn bei diesen könnten sich die Kurse rapide ändern - etwa durch Schwenks in der Politik, durch grosse Klimavorfälle oder sich wandelnde Einstellungen der Anleger. Auch Gefahren für die Geschäftstätigkeit wegen extremer Wetterbedingungen gehören dazu.
"Die Bedeutung des Klimawandels für die Wirtschaft nimmt stetig zu, und es spricht immer mehr dafür, dass er finanzielle Folgen für Banken hat", erklärte die EZB. Sie will Klimarisiken deshalb auch zum Schwerpunkt ihres 2022 anstehenden Stresstests machen. Nähere Einzelheiten dazu will sie 2021 mitteilen.
(Reuters)