Nach der Aktivierung des antizyklischen Kapitalpuffers geht die Zürcher Kantonalbank (ZKB) über die Bücher. "Wir müssen unsere Wachstumsprognosen für 2013 nach unten revidieren", sagt Chefökonom Anastassios Frangulidis im Video-Interview.
Frangulidis geht davon aus, dass als Folge des Puffers die Dynamik bei den Bauinvestitionen nachlassen wird. "Die direkten Folgen auf das Bruttoinlandprodukt beziffere ich auf 0,1 bis 0,2 Prozent", sagt Frangulidis. Die ZKB werde die ursprüngliche Wachstumsprognose von 1,0 Prozent wohl in diesem Rahmen anpassen müssen.
Banken sollten nicht unter Druck kommen
Für die Banken hingegen sieht er kaum negative Folgen. "Es sollte ihnen möglich sein, die benötigten Eigenmittel zu finden. Banken sollten deshalb nicht unter Druck kommen", so der ZKB-Chefökonom.
Am Mittwochmorgen hatte der Bundesrat entschieden, den von der Schweizerischen Nationalbank beantragte antizyklische Kapitalpuffer zu aktivieren. Damit will die Regierung einer Überhitzung des Immobilienmarkts vorbeugen. Das anhaltende Wachstum der Hypothekarverschuldung und der Immobilienpreise für Wohnliegenschaften habe zu Ungleichgewichten geführt, die für die Stabilität des Bankensektors und der Volkswirtschaft ein erhebliches Risiko darstellten, schreibt der Bundesrat in einer Mitteilung.
Ab dem 30. September 2013 seien die Banken verpflichtet, zusätzliche anrechenbare Eigenmittel in der Höhe von 1% ihrer grundpfandgesicherten risikogewichteten Positionen zu halten. Die Aktivierung ziele dabei nur auf Hypothekarkredite für Wohneigentum ab. Andere Kredite, insbesondere solche an Unternehmungen, seien von der Massnahme nicht betroffen
Im Video-Interview gibt Frangulidis seine Einschätzungen zur Lage des Immobilienmarktes ab.