Sie senkte ihren Leitzins am Donnerstag von 0,25 auf das Rekordtief von null Prozent. Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen unveränderten Wert erwartet. Das war bereits die dritte Zinssenkung der Norges Bank in weniger als zwei Monaten: Zu Jahresbeginn hatte der Zins noch bei 1,5 Prozent gelegen.
Grund für den erneuten Eingriff ist die erwartete Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte der Notenbank zufolge in diesem Jahr um etwa fünf Prozent einbrechen. "Das ist ein Rückgang in einer Grössenordnung, wie wir ihn seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erlebt haben", sagte Gouverneur Oeystein Olsen auf einer Pressekonferenz. "Es wird wahrscheinlich einige Zeit dauern, bis Produktion und Beschäftigung wieder das Niveau vor der Pandemie erreichen."
Experten gehen deshalb davon aus, dass die Zentralbank ihre Nullzinspolitik einige Zeit fortsetzen wird. "Wir erwarten nun, dass die Zinssätze mindestens bis 2022 bei null bleiben werden", heisst es in einer Studie von Capital Economics. Es gilt als unwahrscheinlich, dass die Norges Bank negative Zinsen einführt. "So wie wir die Dinge in Zukunft sehen, erwägen wir keine weiteren Zinssenkungen", sagte Olson. Ganz ausschliessen wollte er dies aber nicht. Finanz- und Geldmärkte müssten gut funktionieren.
(Reuters)