Die schwedische Notenbank will im Gegensatz zu vielen anderen Notenbanken den Leitzins bald anheben.  Wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung hervorgeht, soll die Zinserhebung "höchstwahrscheinlich" im Dezember auf dann null Prozent erfolgen. Bisher hatten die Währungshüter zwar eine Zinserhöhung in Aussicht gestellt, hatten aber von einem Zeitraum Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres gesprochen.

Bei der Zinssitzung vom Donnerstag liessen die Notenbanker den Leitzins noch unverändert bei minus 0,25 Prozent. Dorthin hatte sie ihn im vergangenen Jahr, ausgehend von einem Rekordtief, angehoben. In der Stellungnahme nach der Zinsentscheidung war von Unsicherheiten über die weitere Konjunkturentwicklung die Rede. Ausserdem hiess es, dass die Unsicherheit über die weitere Preisentwicklung in Schweden ebenfalls beträchtlich sei.

Nach der zu erwartenden Zinserhöhung im Dezember wollen die schwedischen Währungshüter vorerst keine weitere Änderung am Leitzins vornehmen. Der für die Kreditvergabe an die Geschäftsbanken entscheidende Zinssatz werde dann "für eine längere Zeit" unverändert bleiben, hiess es weiter in der Mitteilung.

Die Wirtschaft des EU-Landes Schweden hängt stark von der Konjunktur und erst recht von der Geldpolitik im Euroraum ab. Einige Analysten hatten bezweifelt, dass die Reichsbank an ihrem Straffungskurs festhalten wird, während die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik zuletzt weiter gelockert hatte.

Die schwedische Krone reagierte mit deutlichen Kursgewinnen auf die geldpolitischen Beschlüsse. Im Handel mit dem US-Dollar legte die Währung am Vormittag um fast ein Prozent an Wert zu.

(AWP)