Die raschen Fortschritte auf dem US-Arbeitsmarkt und die Signale in den Fed-Protokollen vom 14. und 15. Dezember deuteten auf eine schnellere Normalisierung hin, schreibt Jan Hatzius von Goldman in einer Research Note.
Zinserhöhungen im März, Juni, September und Dezember
"Wir ziehen daher unsere Prognose von Dezember auf Juli vor", so Hatzius. "Da die Inflation zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich immer noch weit über dem Zielwert liegen wird, glauben wir nicht mehr, dass der Beginn der Reduzierung der Bilanzsumme eine vierteljährliche Zinserhöhung ersetzen wird. Wir gehen weiterhin von Zinserhöhungen im März, Juni und September aus und haben nun eine Erhöhung im Dezember hinzugefügt."
In ihrem Sitzungsprotokoll vom Dezember signalisierten die Fed-Vertreter, dass sie sich darauf vorbereiten, die Geldpolitik schneller als beim letzten Mal zu straffen. Damit soll eine Überhitzung der US-Wirtschaft bei hoher Inflation und nahezu Vollbeschäftigung verhindert werden. Diese Bedingungen – zusammen mit einer grösseren Bilanz, die die längerfristigen Kreditkosten drückt – "könnten ein möglicherweise schnelleres Tempo der Normalisierung der Zinssätze rechtfertigen", heisst es im Protokoll.
Lohnsprung im Dezember
Auch der Zeitpunkt für den Abbau der 8,8 Billionen Dollar schweren Bilanz dürfte dem Protokoll zufolge "näher am Beginn der Leitzinsanhebung liegen als in der bisherigen Erfahrung des Ausschusses".
Die Arbeitslosenquote in den USA fiel unter 4 Prozent und die Löhne stiegen im letzten Monat sprunghaft an, was auf einen angespannten Arbeitsmarkt hindeutet. Die Prognose von Goldman für den Leitzins liegt unverändert bei 2,5 Prozent bis 2,75 Prozent.
(Bloomberg/Handelszeitung/cash)