Ein derartiger Schritt könnte die Notenbanker ermutigen, länger auf monetäre Stimuli zurückzugreifen.
Die Mitarbeiter analysieren informell den Ansatz der Notenbank und dabei auch die Frage, ob das gegenwärtige Ziel eines Anstiegs der Konsumentenpreise von unter, aber nahe 2 Prozent für die Nach-Krisen-Ära weiterhin angemessen ist.
Präsident Mario Draghi favorisiere einen “symmetrischen” Ansatz, was Flexibilität bedeute, sowohl über als unter einem spezifischen 2 Prozent-Ziel zu sein, sagten die informierten Personen. Sie baten um Anonymität, da die Arbeiten bisher vertraulich und vorläufig seien. Die Anpassung würde der EZB erlauben, nach einer Schwächephase eine Zeitlang eine höhere Inflation zuzulassen, um eine Nachhaltigkeit des Preiswachstums zu gewährleisten.
Ratsmitgliedern wurden in der vergangenen Woche in einer Präsentation die symmetrischen Ansätze für das gegenwärtige Ziel vorgestellt, sagten die Personen. Eine Änderung des Ziels selbst würde eine formelle Überprüfung erfordern. Ein EZB-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.
Eine Anpassung des Rahmens wäre ein weiterer Schritt in der in den letzten zwei Jahrzehnten erfolgten Transformation der EZB von einer traditionellen Notenbank nach dem Vorbild der Bundesbank zu einer Zentralbank, die in einer Welt, in der die Standard-Wirtschaftsmodelle offenbar nicht mehr funktionieren, innovative Strategien ergreift.
(Bloomberg)