Auf 95 Milliarden Franken beläuft sich die Summe der vererbten und geschenkten Vermögen in der Schweiz im Jahr 2020 – das sind fast 11'000 Franken pro Einwohner. In nur 15 Jahren hat sich der Betrag somit verdoppelt, wie eine neue Studie der Universität Lausanne zeigt, aus welcher die NZZ am Sonntag zitiert (Artikel bezahlpflichtig).
Es entstehe eine neue Klasse von Personen, die den Reichtum nicht primär dank dem eigenen Fleiss und Können zu verdanken habe. Sondern eine Schicht, die vor allem dank einer Erbschaft zu Reichtum gelangte. Die soziale Herkunft gewinne damit an Bedeutung, so die Zeitung.
Noch in den 1980er Jahren machten die Erbschaften lediglich 5 Prozent des Volkseinkommens der Schweiz aus. Heute sind es bereits 17 Prozent. Die NZZ am Sonntag zitiert auch eine Studie aus dem Kanton Bern, wonach die vererbte Summe im Schnitt bei 130'000 Franken liegt. Etwa 70 Prozent muss sich aber mit weniger als 100'000 Franken begnügen. Diese erhalten gerade einmal 13 Prozent des Erbvolumens. Auf die grössten 1 Prozent der Erbschaften entfallen hingegen über 30 Prozent des gesamten Geldes.
Der Erbschaftsboom trägt zum starken Preisanstieg auf dem Immobilienmarkt bei, denn das Geld muss angelegt werden. So erfolge jeder dritte Besitzerwechsel von Stockwerk-Eigentum im Kantion Zürich innerhalb der Familie, bei Einfamilienhäusern seien es über die Hälfte. Damit werde die Preisspirale angeheizt, denn durch die Weitervererbung in der Familie werde das freie Angebot auf dem Markt knapper, zitiert die NZZ am Sonntag Ursina Kubli, Leiterin Immobilienanalyse der Zürcher Kantonalbank.
(cash)