Die Pandemie schlägt sich laut Studie im Finanzhaushalt 2021 definitiv nieder. Die Ertragseinbussen von Unternehmen (-23 Prozent bei Kantonen, -16,6 Prozent bei Städten) sind dabei stärker ausgeprägt als jene von Privatpersonen (-1,1 Prozent bei Kantonen, -1,6 Prozent bei Städten).
Das dürfte laut den Autoren der Studie damit zusammenhängen, dass die Unternehmen den finanziellen Risiken von Covid-19 stärker ausgesetzt seien als Private. Denn Letztere würden etwa Kurzarbeitsentschädigungen erhalten oder bei Kündigung durch behördliche Institutionen wie die Arbeitslosenversicherung oder das Sozialamt aufgefangen.
Ab 2022 rechnen die Studienteilnehmenden wieder mit einem Anstieg der Steuereinnahmen und mit einer Normalisierung der Ertragssituation. Steuererhöhungen werden von der Mehrheit der Studienteilnehmenden nicht als probates Mittel gewertet, um den Steuerausfällen durch Covid-19 zu begegnen.
Die Studienteilnehmenden rechnen für die Jahre 2019 bis 2023 mit einem starken Schuldenwachstum (Kantone mit +36 Prozent, Städte mit +72 Prozent). Bei den Kantonen steigen die Schulden sprunghaft an, bei den Städten und Gemeinden eher kontinuierlich. Erstere sehen dafür ihre Schuldenwelle schneller wieder abebben.
"Das weist darauf hin, dass die Kantone ihre Rolle stärker im Ergreifen von einmaligen Sofort- oder Härtefallhilfen sehen", wurde Roland Schegg, Mitautor der Studie und Direktor bei PwC Schweiz, zitiert. Die Städte und Gemeinden seien dagegen längerfristig mit den Auswirkungen von Covid-19 beschäftigt. Die Umsetzung entsprechender Massnahmen belaste ihre Haushalte daher über mehrere Jahre.
Die Studie "COVID-19 schlägt hohe Wellen in den öffentlichen Haushalten" wurde im März und April 2021 mit einem Online-Fragebogen und ergänzenden persönlichen Interviews durchgeführt.
(AWP)