Der Leitindex SMI pendelte über weite Strecken des Tages um die Schlusswerte vom Freitag und beendete schliesslich den Handel mit Abgaben. Dabei verteidigte der Index die Marke von 12'500 Punkten. Als Stütze in einem von steigender Verunsicherung geprägten Geschäft erwies sich der US-Markt, wo die Technologiebörse Nasdaq und der breite S&P 500-Index zum Wochenauftakt neue Rekordstände erreichten.

Im Schweizer Markt sei die Luft im Bereich der in der letzten Woche gesetzten Rekorde dagegen dünn geworden, erklärten Händler. Belastet werde die Stimmung an der Börse von den zunehmenden Inflations- und Coronasorgen. Insbesondere mit dem Lockdown in Österreich sei das Thema Corona an die Börsen zurückgekehrt, hiess es weiter. Zugleich bewegt sich der Euro-Frankenkurs unterhalb der Marke von 1,05 Franken und damit auf einem so tiefen Level wie zuletzt im Sommer 2015. Demgegenüber bot die erneute Nominierung des Fed-Chefs Jerome Powell für eine weitere Amtszeit Unterstützung.

Am Ende ging der Leitindex SMI am Montag 0,27 Prozent tiefer bei 12'510,81 Punkten aus dem Handel. Am Donnerstag der Vorwoche hatte der Index auf 12'626 Stellen ein Allzeithoch gesetzt. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, büsste am Berichtstag 0,48 Prozent auf 2023,33 Stellen ein und der breite SPI 0,44 Prozent auf 16'038,70 Zähler. Im SLI standen sich zum Schluss 18 Verlierer und 12 Gewinner gegenüber.

Die grössten Kurseinbussen bei den Blue Chips gingen auf das Konto von Julius Bär (-4,8%). Der Vermögensverwalter hatte für die ersten 10 Monate des laufenden Geschäftsjahres verwaltete Vermögen im Umfang von 484 Milliarden Franken gemeldet. Das war etwas weniger als zur Jahresmitte und lag unter den Erwartungen. Auch mit den Angaben zur Margen-Entwicklung wusste Julius Bär nicht zu überzeugen.

Die weiteren Finanztitel schnitten am Montag unterschiedlich ab: Während Credit Suisse um 0,9 Prozent nachgaben, rückten Swiss Re (+0,6%) und insbesondere UBS (+0,9%) vor. Die Grossbank hatte über das Wochenende die Nomination des Iren Colm Kelleher zum Verwaltungsratspräsidenten bekanntgegeben. Diesen Namen hatte kaum ein Experte auf dem Zettel. Analysten bewerteten die Wahl des Morgan Stanley-Mannes positiv.

Insgesamt blieben am Schweizer Markt aber die Verlierer in der Überzahl: Allen voran gaben Temenos um deutliche 4,2 Prozent nach. Die im Zuge von Übernahmespekulationen aufgebauten Positionen im Bankensoftwarespezialisten seien auf den Markt geworfen worden, hiess es im Handel. Auch Geberit (-2,8%) fielen klar zurück. Kepler Cheuvreux hatte den Titel auf "Reduce" abgestuft. Der Ausblick des Sanitärtechnikers habe sich eingetrübt, lautete die Begründung. Die Aktie bewegt sich aber immer noch auf einem sehr hohen Kursniveau.

Uneinheitlich schlossen die schwergewichtigen Papiere von Roche (-0,9%), Nestlé (-0,1%) und Novartis (+0,2%) den Auftakt in die neue Woche ab. Auf der Gewinnerseite waren Richemont und Swisscom (je +1,0%) zuoberst. Letztere profitierten davon, dass ein Übernahmeangebot für Telecom Italia den ganzen Sektor in einem besseren Licht erscheinen liess.

Leicht nach oben ging es auch mit Vifor Pharma (+0,1%). Die Pharmagesellschaft stärkt ihre Position im Markt für Nierenbehandlungen gleich mit zwei Zukäufen.

Am breiten Markt fielen die Valoren des Genfer Biotechunternehmen Obseva (-2,4%) nach zunächst grösseren Gewinnen noch in die Verlustzone. Das Unternehmen hatte mit seinem Zulassungsantrag für das Mittel Linzagolix in den USA eine erste Hürde genommen, was aber an der Börse nur zwischenzeitlich Auftrieb gegeben hat.

Demgegenüber erholten sich Molecular Partners (+11%) weiter vom massiven Rückschlag, den eine gescheiterte Studie mit einem Corona-Kandidaten vor einer Woche ausgelöst hatte.

(AWP)