Händler verweisen einstimmig auf die Kursentwicklung der Wall Street, die mit einer späten Rally am Freitagabend für eine starke Vorgabe gesorgt habe. Die Marktteilnehmer machten sich zunehmend auf Schnäppchenjagd, meint ein Börsianer. "Die Aktienabstinenz der letzten Handelstage führt zu ein paar sehr interessanten Leckerbissen und diese werden derzeit auch von den Investoren gekauft." Positiv für die weitere Entwicklung am Aktienmarkt wäre es bereits, wenn sich die Achterbahnfahrt der ersten Handelswochen des Jahres erst einmal beruhigen würde, ergänzt ein weiterer Händler.
Derweil dürfte der Fokus der Anleger auch in den kommenden Wochen weiter der Inflationsentwicklung gelten. Denn von dieser ist das Tempo des geldpolitischen Kurswechsels vor allem der US-Notenbank Fed abhängig. "Und hier dürfte auch nach der Sitzung der vergangenen Woche das letzte Wort noch nicht gesprochen sein", heisst es in einem weiteren Kommentar.
Vor diesem Hintergrund werden Investoren denn in dieser Woche auch genau auf die EZB schauen. Doch auch die Berichtssaison bleibt spannend. Sowohl hierzulande als auch in den USA und Europa stehen im weiteren Wochenverlauf zahlreiche Blue Chips mit ihren jüngsten Geschäftszahlen auf der Agenda.
Der SMI steigt gegen 10.55 Uhr um 1,10 Prozent auf 12'237,90 Zähler. Für den Januar zeichnet sich damit ein Verlust von etwas weniger als 5 Prozent ab. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Akten enthalten sind, gewinnt 1,24 Prozent auf 1954,75 und der umfassende SPI 1,26 Prozent auf 15'535,27 Zähler. Im SLI gewinnen stehen 26 Gewinnern vier Verlierer gegenüber.
Auf den einkaufslisten der Investoren stehen aktuell vor allem jene Werte, die in den letzten Tagen besonders deutlich unter die Räder gekommen sind. Allen voran steigen unter den Blue Chips die Papiere des Vermögensverwalters Partners Group um 4,4 Prozent. Sie haben vergangene Woche mit einem Minus von mehr als 5 Prozent zu den grössten Verlierern gezählt. Zusätzlichen Schub erhält das Papier zum Wochenstart durch eine neu ausgesprochene Kaufempfehlung der UBS.
Etwas uneinheitlich entwickeln sich die Finanzwerte. Während die beiden Grossbanken CS (+1,3 Prozent) und UBS (+1,0 Prozent) in etwa mit dem Markt zulegen, hinken Julius Bär (+0,7 Prozent) sowie der Versicherer Swiss Life (+0,4 Prozent) dem Markt hinterher. Zurich und Swiss Re - notabene die beiden grössten SMI-Gewinner im laufenden Jahr - geben sogar leicht nach (beide -0,3 Prozent). Am morgigen Dienstag wird die UBS Zahlen zum vierten Quartal vorlegen, Julius Bär folgen im Wochenverlauf.
(AWP)