Zudem hielten sich die Anleger vor der am Mittwochabend anstehenden Zinssitzung der US-Notenbank zurück. Zwar wurde damit gerechnet, dass die amerikanische Zentralbank ihre lockere Geldpolitik vor dem Hintergrund der Corona-Krise bestätigen wird. Allerdings dürfte das Fed wegen des billionenschweren Konjunkturprogramms keine weiteren Massnahmen ankündigen.

Der SMI ging mit einem Minus von 0,55 Prozent auf 10'904,24 Punkten aus dem Handel. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gab 0,58 Prozent auf 1'716,19 nach und der breite SPI verlor 0,56 Prozent auf 13'536,56 Zähler. Von den 30 SLI-Werten notierten am Ende 22 im Minus und acht im Plus.

Im Fokus standen am Mittwoch die Lonza-Titel (-1,7%). Der Pharmazulieferer konnte in seinen am Diehstagmorgen vorgelegten Jahresergebnis zwar laut Analysten "mehr oder weniger solide" Zahlen vorlegen. Am Markt wurde allerdings etwa bemängelt, dass sich das Unternehmen bei den Margenvorgaben für das neue Geschäftsjahr nicht so richtig festlegen wolle. Nun komme es in den seit Monaten stark gelaufenen Titeln zu Gewinnmitnahmen.

Grösste Verlierer waren allerdings die Aktien des Zahnimplantateherstellers Straumann (-4,2%). Deutliche Verluste gab es aber auch für konjunktursensitive Titel wie etwa die Aktien der Grossbank Credit Suisse (-1,7%) oder typische Zykliker wie Sika und LafargeHolcim (beide -1,7%) sowie Adecco (-0,8%).

Auch die UBS-Titel (-1,2%) schlossen schwächer, womit sie einen Teil der Gewinne wieder abgaben, die sie am Dienstag nach Vorlage guter Jahreszahlen verzeichnet hatten. Analysten lobten in ihren Kommentaren zum Jahresergebnis am Mittwoch die operativen Fortschritte der Bank im vergangenen, verwiesen aber auch auf die weiterhin bestehenden Rechtsrisiken. Die Bank hat derweil bereits mit den am Vortag angekündigten Aktienrückkäufen begonnen.

Abgaben erlitten zudem die Luxusgüterwerte Richemont (-1,2%) und Swatch (-1,0%). Damit erhielten die Titel keine Unterstützung durch gute Zahlen des Luxusgüterkonzerns LVMH für das vierte Quartal 2020. Der französische Konzern berichtete über eine starke Nachfrage in China, das Geschäft in Europa blieb allerdings krisenbelastet.

Mit den am Vortag nach Jahreszahlen abgestraften Novartis-Aktien (-0,6%) ging es am Mittwoch erneut abwärts. Diverse Analysten senkten ihre Kursziele für die Titel des Pharmakonzerns mit Verweis auf den sehr vorsichtigen Ausblick des Managements auf das laufende Jahr leicht. Die Roche-Genussscheine (-0,9%) schlossen ebenfalls im Minus.

Zu den Gewinnern des Handelstags gehörten die Aktien des SMI-Schwergewichts Nestlé (+0,5%). Zulegen konnten aber auch die Technologietitel wie AMS (+0,6%) oder Logitech (+1,9%), die von guten Ergebnissen von US-Technologiekonzernen profitieren konnten.

Klare Tagesgewinner unter den Bluechips waren allerdings die kursmässig seit längerem zurückgebliebenen Swisscom (+4,7%). Marktbeobachter verwiesen auch auf Fantasien über eine Abgabe der Staatsmehrheit beim Telekomkonzern, nachdem der Bundesrat bereits die Postfinance privatisieren möchte.

Am breiten Markt konnten Ascom (+4,4%) nach vorläufigen Zahlen zum Jahresergebnis deutlich zulegen. Auch die Mikron-Aktien (+3,8%) legten zu, nachdem der Präzisionsmaschinenhersteller eine Verbesserung seiner Auftragslage vermeldet hatte. Derweil konnten die Aktien des Röntgen-Spezialisten Comet (-0,1%) die Gewinne nach Vorlage von Jahreszahlen nicht bis Börsenschluss zu halten.

Mit Abgaben schlossen auch Barry Callebaut (-1,4%). Der Schokoladehersteller hat im ersten Quartal wegen der Corona-Pandemie einen Rückgang beim Umsatz und Verkaufsvolumen verzeichnet. Rieter (-3,0%) geben nach der Publikation erster Jahreszahlen durch den Textilmaschinen-Hersteller nach.

tp/yr

(AWP)