Allerdings fehlten dem Markt auch die kursbewegende Impulse von jenseits des Atlantiks. In den USA wurde zwei Tage vor der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden der Feiertag "Martin Luther King Day", an dem die Börsen geschlossen blieben, begangen. Daher gab es auch keine Impulse in Form von US-Konjunkturdaten und der Handel verlief weitgehend in ruhigen Bahnen. Daran habe auch das höher als erwartet ausgefallene Wirtschaftswachstum in China nicht viel ändern können.
Der SMI schloss nach einem Verlauf zwischen 10'850 und 10'900 Punkten um 0,11 Prozent höher bei 10'888,54 Punkten. Der die 30 wichtigsten Werte umfassende SLI stieg um 0,36 Prozent auf 1'721,00 und der umfassende SPI um 0,32 Prozent auf 13'531,83 Punkte. 19 SLI-Werte legten zu, neun gaben nach und zwei warne unverändert.
Stark gefragt waren bei den Blue Chips die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont (+4,1%). Die Analysten der Deutschen Bank und der UBS empfahlen den Titel zum Kauf. Bereits in der vergangenen Woche erhielt der Titel positive Analystenkommentare. Das Unternehmen wird am Mittwoch den Umsatz für das Vorquartal publizieren. An zweiter Stelle folgte Mitbewerber Swatch (+2,8%). Der Bieler Konzern hat seinerseits Unterstützung von Kurszielerhöhungen der Deutschen Bank und von Bernstein erhalten. Die Swatch-Zahlen werden spätestens Anfang Februar erwartet.
Höher bewertet wurden Technologiewerte. Während Temenos (+1,8%) laut Händlern von Deckungskäufen profitierten, wurden Logitech (+2,6%) spekulativ vor dem am Dienstag erwarteten Quartalsbericht gekauft. AMS stiegen um 1,4 Prozent. Zu den Gewinnern zählten zudem Aktien aus der Medizintechnik wie Alcon (+1,9%), Straumann (+0,9%) und Sonova(+0,7%).
Uneinheitlich waren die Schwergewichte. Während Nestlé (+0,4%) den Markt stützten, hielten die Pharmariesen Roche (-0,5%) und Novartis (-0,3%) den Markt am Boden. Bei Novartis erklärten Händler das Minus mit Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten Anstieg. Auch bei dem Pharmazulieferer Lonza (-0,8%) drückten Gewinnmitnahmen auf den Kurs.
Kurseinbussen verzeichnete zudem die Grossbank UBS (-0,4%). Gemäss Wochenendpresse könnte es gegen den neuen Chef Ralph Hamers in den Niederlanden zu einem Strafverfahren kommen. Laut dem Ankläger Pieter Lakeman sei dies im Zusammenhang mit dem Fall von Geldwäscherei beim früheren Arbeitgeber ING praktisch sicher. Die Anteile von Rivalin Credit Suisse schlossen unverändert.
Den Abgaben konnte sich auch der Versicherer Swiss Life (-0,7%) nicht entziehen. Swiss Re (unv.) und Zurich (+0,03%) erholten sich im Späthandel. Die Kursschwäche bei den Finanzwerten sollte nicht dramatisiert werden, sagte ein Händler. Diese hätten sich nämlich seit Jahresanfang wegen der steigenden Anleiherenditen gut entwickelt und konsolidierten nun lediglich auf höherem Niveau.
Im breiten Markt zogen Forbo (+6,8%) nach ersten Angaben zum Geschäftsjahr 2020 markant an. Die GAM-Aktie (+0,7%) drehten zum Schluss nach einem schwächeren Verlauf ins Plus. Der Vermögensverwalter hat wie bereits im Juni mitgeteilt 2020 einen grossen Goodwill-Abschreiber vorgenommen und rechnet mit einem hohen Verlust.
Die Aktien von Obseva setzten den raketenhaften Anstieg fort und schlossen um weitere 34 Prozent höher auf 4,69 Franken. Noch am 12. Januar stand der Titel bei 1,815 Franken. Als Auslöser des Kurssprungs gilt eine Fachkonferenz bei JPMorgan. Dort soll die Biotechfirma eine überzeugende Präsentation gehalten haben, sagte ein Händler.
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(AWP)