Frei nach dem Motto: Neue Woche, neues Ziel, wandten sich die US-Privatanleger dem Silber zu. Der Unzenpreis des Edelmetall stieg dabei erstmals seit 2013 über die Marke von 30 US-Dollar. "Da stellt sich die Frage, wer oder was kommt als nächstes und wie lange geht das noch so weiter", sagte ein Händler. Daneben sorgten weiterhin die Mutationen des Coronavirus und dessen Ausbreitung, das Impfchaos in vielen Ländern sowie die anhaltenden Massnahmen gegen die Pandemie für Verunsicherung an den Märkten.
Der SMI schloss um 1,41 Prozent höher auf 10'740,22 Punkten und notiert damit wieder über dem Vorjahresschlusskurs von 10'703,51 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewann 1,36 Prozent auf 1'700,64 und der breite SPI 1,41 Prozent auf 13'378,67 Zähler. 25 der 30 SLI-Werte legten zu und fünf gaben nach.
Im Fokus standen die Aktien von Julius Bär (-2,1%), die trotz guter Zahlen unter Druck standen. Die Vermögensverwaltungsbank profitierte im Vorjahr von einer stark gestiegenen Kundenaktivität bei einer hohen Volatilität der Märkte wegen der Coronakrise profitiert. Doch fragten sich die Händler, ob dieser Trend auch anhalten werde. Daher sei es zu Gewinnmitnahmen nach dem Motto "sell on good news" gekommen.
Die Aktien der Grossbank CS (+0,3%) hinkten dem Gesamtmarkt klar hinterher. UBS (+1,5%) dagegen konnten gut mithalten. Fester waren zudem die Versicherer Swiss Life (+1,3%), Swiss Re (+1,6%) und Zurich (+2,1%).
Den stärksten Kursrückschlag verzeichneten bei den Bluechips die stets etwas volatilen Titel des Chipherstellers AMS (-2,6%).
Dagegen zogen die Anteile der Bauchemiefirma Sika (+3,6%), der Softwareschmiede Temenos (+2,0%), Swatch (+1,0%) und die am breiten Markt gehandelten Basilea (+3,6%) klar an. Sie zählen laut einer Aufstellung der "Finanz und Wirtschaft" zu den am stärksten leerverkauften Titeln am Schweizer Markt. Gut möglich also, dass die Leerverkaufs-Positionen mit Blick auf die "Robinhood-Unruhen" reduziert worden seien, hiess es bei Händlern. Bei Swatch kamen zudem auch Käufe im Nachgang der Zahlenvorlage in der Vorwoche hinzu. Analysten hatten sich wohlwollend über den Uhrenkonzern geäussert.
Bei dem Medizintechniker Straumann (+3,1%) und dem Nahrungsmittelriesen Nestlé (+2,3%) erklärten Händlern das Kursplus mit positiven Kommentaren seitens der CS bzw. von Bernstein.
Die Aktien von Clariant schlossen nach vorübergehenden Verlusten um 1,2 Prozent höher. Bei dem Spezialchemie-Konzern geht mit dem Rücktritt von Verwaltungsratspräsident Hariolf Kottmann eine Ära zu Ende. Damit sei der Weg für einen Neuanfang frei, waren sich Analysten einig. Bei LafargeHolcim (+1,5%) erwähnten Händlern die Ergänzungsübernahmen in den Regionen Lyon und Mailand positiv. Die Käufe passten perfekt zu dem Zementkonzern, hiess es. Gefragt waren zudem Partners Group (+2,6%), Adecco (+1,6%), Alcon (+1,7%), Geberit (+1,5%) und Givaudan (+1,6%).
Bei den Pharmariesen führten Roche (+1,5%) vor Rivale Novartis (+0,4%). Nach Börsenshcluss teilte Roche, dessen Jahresabschluss am Donnerstag erwartet wird, mit, Mitte Februar soll ein Corona-Antigen-Schnelltest lanciert werden. Der Konzern habe für den Nasal-Schnelltest die CE-Kennung erhalten.
Am breiten Markt legten Bucher 2,7 Prozent zu und nahmen nach positiven Analystenkommentaren über die Eckdaten 2020 den Anstieg in Richtung Rekordmarke wieder auf. Am entgegengesetzten Ende der Kurstafel waren die Aktien von Asmallworld (-2,1%), Kudelski (-2,3%) und Starrag (-4,3%) zu finden.
pre/mk
(AWP)