Neben dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank, der am Donnerstag ansteht, waren Energiefragen das Hauptthema an der Börse. So hat etwas das Ölkartell Opec+ eine weitere Drosselung der Ölproduktion für den Oktober beschlossen, um den zuletzt deutlich gefallenen Preis für Rohöl zu stützen. Die Ölpreise legten in Folge der Mitteilung auch deutlich zu. Zudem kündigte Russland einen Stopp der Gaslieferungen über die Ostsee-Pipeline North Stream 1 an. Die Lieferung werde erst wieder aufgenommen, wenn die Sanktionen gegen Russland aufgehoben würden. Der Dax wurde durch diese Nachrichten stark belastet und gab mehr als 2 Prozent nach. Etwas besser hielt sich der CAC. Der FTSE schloss sogar leicht im Plus, auch beflügelt durch die Aussicht auf die neue konservative Premierministerin Liz Truss.

Hierzulande büsste der SMI 0,66 Prozent auf 10'819,54 Punkte ein, nachdem er am Freitag noch um mehr als 2 Prozent gestiegen war. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verlor 1,14 Prozent auf 1648,96 und der breite SPI 0,81 Prozent auf 13'904,38 Zähler. Im SLI standen den 27 Verlierern nur noch zwei Gewinner gegenüber, SGS schlossen unverändert.

Grösste und einzige Gewinner im SMI waren heute die Pharmatitel von Novartis (+0,5 Prozent) und Roche (+0,2 Prozent). Auch die Valoren von Nestlé zählten mit Abgaben von -0,4 Prozent zu den besten Werte, die defensiven Index-Schwergewichte konnten damit die Verluste im SMI deutlich eindämmen.

Bei den Versicherern konnte sich Swiss Re (-0,3 Prozent) etwas gegen den Abwärtstrend stemmen. Dagegen schlossen Zurich (-0,9 Prozent) und Swiss Life (-1,4 Prozent) deutlich tiefer.

Auf dem Verkaufszettel der Anleger standen am Handelstag aber vor allem Technologiewerte und Zykliker ganz oben. Kühne & Nagel bildeten mit einem Minus von 3,3 Prozent das Schlusslicht im SLI. Ebenso schlossen AMS Osram (-3,1), Logitech (-2,7 Prozent), Temenos (-1,9 Prozent) und VAT (-1,5 Prozent) klar im Minus. Auch die Bauwerte Holcim, Sika und Geberit gaben zwischen 2,6 und 2,9 Prozent nach.

Stark gebeutelt waren auch die Valoren der Credit Suisse, die mit Abgaben von 3,1 Prozent ganz leicht unter der Marke von 5 Franken schlossen. Negativ wirkte sich vor allem ein Bericht von Wochenende aus, dass das Investment Banking weitgehend zerschlagen werden soll.

Andere Finanztitel hielten sich etwas besser. Julius Bär gaben 2,3 Prozent nach. UBS verloren 1,1 Prozent, nachdem die Grossbank die milliardenschwere Übernahme des Fintech-Unternehmens Wealthfront abgeblasen hat. Partners Group hielten sich mit Abgaben von 0,7 Prozent vergleichsweise gut.

Im breiten Markt gewannen die Papier der Kantonalbank aus Jura (BCJ) am stärksten hinzu (+4,9 Prozent). Deutliche Zugewinne verbuchten auch Starrag (+4,2 Prozent) und die in letzter Zeit stark gebeutelten Papiere von Zur Rose (+3,9 Prozent).

Nach Vorlage der Halbjahreszahlen legten die Von Roll um 0,8 Prozent zu. Burkhalter schlossen hingegen 0,2 Prozent tiefer. Weniger überzeugen konnten Romande Energie, die mit einem Minus von 6,5 Prozent zu den grössten Verlierern im SLI zählen.

Am Ende des SPI finden sich die Valoren von Bachem und Dormakaba, die je 6,8 Prozent nachgeben. Deutliche Einbussen musste auch die MCH Group hinnehmen (-6,5 Prozent)

(AWP)