Die weiteren Eskalationsschritte in der Ukraine-Krise schienen nun eingepreist, allerdings sicher noch nicht eine das ganze Land umfassende Invasion, so ein weiterer Händler. Nach der Anerkennung der beiden Separatistengebiete Luhansk und Donezk durch Russland gelte es nun die weiteren Entwicklungen wie etwa die Sanktionen des Westens und die russischen Reaktionen darauf zu beobachten. Die US-Märkte dürften nach dem Feiertag am Montag moderat im Minus eröffnen.

Der SMI notiert gegen 15.00 Uhr 0,13 Prozent fester bei 11'907,45 Punkten, nachdem er kurz nach Handelsbeginn noch ein neues Jahrestief bei 11'688 Punkten erreicht hatte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und in dem die Gewichtung der Schwergewichte stärker gekappt ist, steigt 0,15 Prozent auf 1893,25 Punkte und der breite SPI gewinnt 0,10 Prozent auf 15'045,47 Zähler. Von den 30 SLI-Werten notieren inzwischen 17 im Plus und 13 im Minus.

Weiterhin schlagen die Kriegsängste deutlich auf die Bankentitel durch. Klare Abgaben verzeichnen entsprechend die Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär (-1,4 Prozent) und der Grossbank UBS (-1,1 Prozent). Die Titel der skandalgeplagten Grossbank Credit Suisse (-0,2 Prozent auf 8,01 Fr.) halten sich für einmal etwas besser und gewinnen die Marke von 8 Franken zurück, nachdem sie am Morgen noch ein neues Jahrestief bei 7,73 Franken erreicht hatten.

Noch klarere Verluste gibt es für die Aktien des Chipherstellers AMS-Osram (-1,5 Prozent), während die Aktien des PC-Zubehör-Herstellers Logitech (-0,4 Prozent) nur noch leicht im Minus notieren. Abgaben gibt es auch für Swatch (-1,3 Prozent) und Richemont (-0,8 Prozent). Für das Segment der Luxusgüterhersteller seien Kriegsängste stets besonders schlecht, heisst es zur Begründung.

Keine Stütze für den Gesamtmarkt sind die schwergewichtigen Nestlé (-0,9 Prozent). Dagegen haben die beiden Pharmaschwergewichte Roche (+1,1 Prozent) und Novartis (+0,4) im Handelsverlauf ins Plus gedreht. Die Roche-Titel profitierten von einer taktischen Kaufempfehlung der Deutschen Bank, hiess es.

Gewinne gibt es zudem für die Titel des Bauzulieferers Sika (+2,0 Prozent), die Ende der vergangenen Woche nach Jahreszahlen noch deutlich nachgegeben hatten. Ebenfalls aufwärts geht es mit den Aktien der Medizinaltechniker Straumann (+2,1 Prozent) sowie von Sonova (+2,5 Prozent), die laut Marktteilnehmern von guten Zahlen eines Konkurrenten profitieren.

(AWP)