Die Stimmung an den Finanzmärkten habe sich zuletzt zwar etwas beruhigt, der Versuch, den Blick vom Konflikt in der Ukraine loszulösen, habe sich indes als vorschnell erwiesen, hiess es in einer Einschätzung des Investmentmanagers Federated Hermes. Da noch keine Beilegung des Konflikts in Sicht sei, müsse man weiterhin mit erhöhter Unsicherheit, steigenden Rohstoffpreisen und drohenden Stagflationsrisiken für die Weltwirtschaft rechnen. Insgesamt sei unverändert ein Tauziehen zwischen einer Risk-Off-Haltung und Inflationssorgen festzustellen, wobei der Krieg und das Tempo der Zinserhöhungen der Zentralbanken die wichtigsten Faktoren für die Marktentwicklung blieben.

Der SMI büsste 0,08 Prozent auf 12'121,67 Punkte ein. Im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von 0,5 Prozent. Dies ist angesichts des Anstiegs um knapp 8 Prozent während der beiden Vorwochen doch sehr moderat.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gab 0,23 Prozent auf 1909,85 Punkte nach und der breite SPI 0,15 Prozent auf 15'448,08 Punkte. Im SLI kamen auf 17 Verlierer 13 Gewinner.

Die grössten Einbussen erlitten Temenos mit einem Minus von 3,3 Prozent. Dies wurde im Handel auf Gewinnmitnahmen nach der guten Entwicklung der vorangegangenen 14 Börsentage zurückgeführt. Ausserdem senkte Morgan Stanley das Kursziel und bestätigte die Einstufung "Underweight".

Ähnlich schwach gingen Givaudan, Kühne+Nagel (je -2,3%) sowie Geberit (-2,1%) ins Wochenende. Der Sanitärtechnikkonzern hatte am Freitag bekanntgegeben, dass alle geschäftlichen Aktivitäten in Russland eingestellt worden seien. In Russland und der Ukraine, wo das Geschäft schon zuvor gestoppt wurde, erwirtschaftet Geberit insgesamt rund 2 Prozent des Konzernumsatzes.

Nicht auf Touren kamen auch SGS (-1,2%), Sika und ABB (je -1,0%). Bei letzteren seien die positiven Effekte aus dem am Vorabend angekündigten neuen Aktienrückkaufprogramm rasch verpufft, hiess es. Auch hier sprach man an der Börse von Gewinnmitnahmen.

Mitverantwortlich für den negativen Gesamtstand waren die Valoren von Nestlé (-0,6%). Das Unternehmen steht derzeit wegen seiner nur teilweise eingeschränkten Tätigkeit in Russland unter medialem Dauerbeschuss. Die Aktie hatte sich aber wie andere ab der zweiten Märzwoche bis vor einer Woche stark entwickelt.

An der Spitze schlossen AMS Osram (+2,3%), getrieben von starken Nasdaq-Vorgaben, was sich in geringerem Ausmass auch für Logitech (+0,5%) sagen liess. AMS hatte zudem eine weitere kleine Devestition angekündigt.

Gut gesucht waren auch UBS (+0,8%), welche damit den zuletzt guten Lauf auf drei Wochen verlängerten. CS (+0,1%) konnten am Berichtstag und über die gesamte Woche gesehen nicht mithalten.

Im breiten Markt waren die Aktien des Maschinenbauers Mikron (+5,5%) gefragt. Eine Kaufempfehlung von Stifel liess die Titel in die Höhe klettern. Nachdem der Gruppe im vergangenen Jahr deutliche operative Fortschritte gelangen, trauen die Analysten dem Unternehmen weitere Erfolge zu.

Unter Druck standen dagegen Blackstone Resources (-1,8%). Seit Jahresbeginn haben sie bereits über 40 Prozent verloren und nun prasselten auf den Hersteller von Batteriemetallen gleich mehrere schlechte Nachrichten ein, unter anderem der Abgang des Finanzchefs sowie die Niederlegung des Mandats der Revisionsstelle.

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(AWP)