Zuletzt hatten die hohen Inflationsraten die Erwartung einer deutlich restriktiveren Geldpolitik der US-Notenbank Fed die Märkte belastet. Mittlerweile dürften vier Zinsschritte der US-Notenbank Fed im laufenden Jahr eingepreist sein, so ein Marktanalyst. Für Unruhe sorgt aber weiterhin der im Hintergrund schwelende Ukraine-Konflikt. Am Donnerstag kamen allerdings teils positive Konjunkturdaten aus den USA, darunter ein freundlicher Geschäftsklimaindex der Region Philadelphia.
Der SMI schloss 0,28 Prozent fester auf 12'560,70 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten und die Schwergewichte gekappt sind, gewann dagegen 0,36 Prozent auf 2012,77 und der breite SPI legte 0,42 Prozent auf 15'925,62 Zähler zu. Von den SLI-Titeln schlossen 21 im Plus und neun im Minus.
Deutliche Gewinne entfielen auf die am Vortag noch schwachen Logitech (+2,5%) sowie AMS (+2,1%), die von einer verbesserten Stimmung für Technologiewerte profitierten. Im Vorfeld der kommende Woche anstehenden Logitech-Quartalszahlen bekräftigten die ZKB-Analysten ihr Rating "Übergewichten" für die Titel des Herstellers von PC-Peripheriegeräten.
Klar zulegen konnten auch Kühne+Nagel (+2,3%), die laut Händlern nach einer Kaufempfehlung aus Frankreich von Umschichtungen in die Titel des Logistikkonzerns profitierten. Klar im Plus schlossen auch weitere Zykliker wie ABB (+1,2%), Sika (+1,1%) oder Schindler (+1,0%).
Nach oben ging es zudem mit den Aktien des Asset Managers Partners Group (+1,6%) und des Vermögensverwalters Julius Bär (+1,2%). Julius Bär dürfte künftig von den anziehenden Zinsniveaus profitieren, schrieben die Analysten der US-Bank Morgan Stanley in einem Kommentar.
Weiter aufwärts ging es auch mit den Aktien des Hörgerätespezialisten Sonova (+1,2%), die bereits am Vortag von guten Absatzzahlen in den USA profitiert hatten. Bei den Uhrenwerten legten Swatch (+0,8%) klar zu, während Richemont (+0,1%) nach dem Kursanstieg vom Vortag nur noch leicht gewannen.
Die Grossbankentitel CS (+0,7%) und UBS (+0,1%) drehten im späten Handel noch ins Plus. Die Credit Suisse wurde von der US-Finanzmarktaufsicht wegen Verstössen gegen den Anlegerschutz mit 9 Millionen Dollar gebüsst - die Grossbank zeigte sich derweil zufrieden, dass die Angelegenheit nun beigelegt sei.
Nach oben gezogen wurden die Indizes nicht zuletzt von den klar festeren Nestlé-Titeln (+0,9%), die damit ihre Abwärtstendenz seit Jahresbeginn unterbrachen. Dagegen standen die Kurse der beiden Pharma-Schwergewichte Roche (-0,2%) und Novartis (-0,1%) etwas unter Druck.
Schwach zeigten sich auch Versicherungswerte wie Swiss Re (-0,4%) und Swiss Life (-1,2%). Händler berichteten bei Swiss Life von Umschichtungen in andere europäische Versicherungstitel. Schwächste Bluechip-Titel waren SGS (-2,6%). Am Markt wurde auf eine Abstufung durch das CS-Research für die Titel des Genfer Warenprüfers verwiesen.
Am breiten Markt wurden die Kurse von zahlreichen Unternehmensnews bewegt. Einen starken Kursanstieg gab es für die Aktien des Biotechunternehmens Kuros (+11,2%) nach einem Studienerfolg. Idorsia (+4,6%) profitierten von der Zulassung eines Medikaments in Japan.
Zur Rose (+5,4%) konnten dank gut aufgenommenen Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr einen Teil der Verluste der letzten Wochen wettmachen. Die Titel waren zuletzt wegen Verzögerungen bei der Einführung des E-Rezepts in Deutschland abgestraft worden.
Fester schlossen auch die Aktien des Apothekenkonzerns Galenica (+2,1%) nach Umsatzzahlen und einer erhöhten Gewinnprognose. Gut aufgenommen wurden zudem die Zahlen der Industrieunternehmen Comet (+3,5%) und Belimo (+2,7%).
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(AWP)