Auf die wegen der Auffahrt verkürzte Gesamtwoche gesehen resultierte dennoch ein Minus. Insgesamt verlief das Geschehen am Brückentag aber in ruhigen Bahnen.

Die am Nachmittag in den USA publizierten Konjunkturdaten hinterliessen hierzulande kaum Spuren. Gegen Handelsende stützten die stark eröffnenden Aktien in den USA, worauf der SMI mit der Schlussauktion noch sein Tageshoch markierte.

Sehr wohl ein Thema blieben aber die Inflationssorgen. Die am Mittwoch vorgelegten Daten zur hohen Inflation in den USA haben zumindest für eine gewisse Nervosität gesorgt. Dank des defensiven Charakters gewann der SMI vor Auffahrt aber dennoch an Wert.

Mitglieder der US-Notenbank Fed hatten in der Folge betont, dass die vom Hochfahren der Wirtschaft ausgelöste Inflation nur vorübergehender Natur sei. Damit hätten die Währungshüter die Investoren vorerst beruhigen können, hiess es in Marktkreisen vor dem Wochenende.

Wochenminus trotz Schlussspurt

Der SMI schloss 0,79 Prozent höher bei 11'120,77 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von 0,5 Prozent. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und in dem die Gewichtung der einzelnen Aktien gekappt ist, stieg um 0,97 Prozent auf 1796,63 Punkte und der breite SPI um 0,87 Prozent auf 14'265,7 Punkte. Im SLI kamen auf 26 Gewinner 4 Verlierer.

Absoluter Spitzenreiter waren zum Schluss Julius Bär (+3,5 Prozent), dicht gefolgt von Temenos (+3,4 Prozent) und Logitech (+2,9 Prozent). Letztere erhielten von den am Freitag sehr stark in die Sitzung gestarteten Technologie-Aktien in den USA Auftrieb.

Überdurchschnittlich gesucht waren aber auch ABB (+2,6 Prozent). Nachdem die Papiere Mitte April erstmals nach 13 Jahren die Marke von 30 Franken wieder überschritten hätten, scheine sich der Titel nun in dieser Region zu etablieren, hiess es dazu im Handel. Dahinter folgten weitere konjunktursensitive Aktien wie Kühne+Nagel (+2,4 Prozent) oder Adecco (+1,8 Prozent).

Von den Finanzwerten schlossen nebst Julius Bär die Aktien der beiden Grossbanken CS (+0,9 Prozent) und UBS (+0,7 Prozent) dank einem Zwischenspurt am Nachmittag ähnlich gut ab wie die Versicherer Swiss Re (+1,1 Prozent), Swiss Life (+0,8 Prozent) und Zurich (+0,7 Prozent).

Im Zusammenhang mit Swiss Life gab das amerikanische Department of Justice am Nachmittag bekannt, dass Swiss Life im Zusammenhang mit einer seit längerem laufenden Untersuchung wegen des Vorwurfs der Beihilfe zur Steuerhinterziehung auf eine Strafzahlung von gut 77 Millionen US-Dollar eingewilligt hat. Swiss Life hat diesen Betrag allerdings bereits mit dem Geschäftsabschluss 2020 zurückgestellt.

Schwergewichte mit leichten Avancen

Die Schwergewichte Nestlé (+0,4 Prozent), Novartis (+0,6 Prozent) und Roche (+0,8 Prozent) brillierten zwar nicht gerade, trugen aber mit den ihren Avancen ebenfalls einen Teil zum freundlichen Wochenausklang bei. Im roten Bereich schlossen einzig Swatch (-0,7 Prozent), AMS (-0,8 Prozent), Straumann und Clariant (je -0,1 Prozent).

Im breiten Markt kam es in Montana Aerospace (-8,6 Prozent) zu ersten Gewinnmitnahmen. Der Titel notierte zum Schluss mit Franken aber noch immer deutlich über dem Ausgabepreis von 25,65 Franken. Beim Börsendebut am Mittwoch hatten sich die Aktien gegenüber dem Ausgabepreis um über einen Drittel verteuert. Der bisherige Höchststand lag mit 35,66 Franken gar um beinahe 40 Prozent darüber.

Deutlich höher gehandelt wurden dagegen Rieter (+5,9 Prozent auf 150,40 Fr.) nach der "positiven Gewinnwarnung" vom Mittwochabend. Der Maschinenbauer stellt eine Belebung der Nachfrage fest und rechnet für das erste Semester 2021 mit einem Auftragseingang von rund 800 Millionen Franken. Stifel hat in der Folge das Kursziel für die Aktie um beinahe 50 Prozent auf 225 Franken erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt.

Mit einem guten Plus von 3,8 Prozent auf 60,50 Franken fielen auch Sensirion auf, nachdem Stifel die Abdeckung des Titel mit der Empfehlung "Buy" und einem Kursziel von 73 Franken aufgenommen hat.

(AWP)