In der Nacht zum Dienstag stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) bis auf knapp 3'495 Dollar. Zuletzt gab Gold einen Teil der Gewinne ab, kostete aber am Dienstagmorgen mit 3'483 Dollar aber immer noch knapp zwei Prozent mehr als am Vorabend. Am Montag hatte der Goldpreis knapp drei Prozent zugelegt.
Ein Grund für die jüngsten Gewinne ist eine neue Attacke von US-Präsident Donald Trump auf US-Notenbankchef Jerome Powell. Trump forderte abermals eine Zinssenkung von der Fed und bezeichnete Powell als «Mr. Zu Spät» sowie einen «grossen Loser». Powell will die Zinsen wegen Inflationsrisiken nach Trumps Zoll-Rundumschlag vorerst nicht senken. Ökonomen warnen zugleich, dass eine Folge des von Trump losgetretenen internationalen Handelskonflikts ein langsameres Wirtschaftswachstum oder gar eine Rezession in den USA sein können.
Niedrigere Zinsen könnten unterdessen die Inflation beschleunigen. Trump behauptete, es gebe derzeit so gut wie keine Inflation und das Ausbleiben einer Zinssenkung könne die Wirtschaft abbremsen. Allerdings waren die US-Verbraucherpreise im März im Jahresvergleich um 2,4 Prozent gestiegen.
Experten befürchten zudem einen Inflationsschub, falls Unternehmen die höheren Kosten durch Trumps Zölle an die Verbraucher weiterreichen sollten. Mit «Mr. Zu Spät» spielte Trump unterdessen auf Kritik an, Powell habe beim Preisanstieg in der Corona-Pandemie zu lange mit Zinserhöhungen gewartet.
Der Goldpreis hatte im April wegen der aggressiven US-Zollpolitik und der Furcht vor einer weltweiten Rezession seine vorher schon monatelang anhaltende Rally forciert. Seit Ende März legte der Goldpreis fast zwölf Prozent zu. Im bisherigen Jahresverlauf zog der Kurs um rund ein Drittel an, nachdem sich Gold 2024 um 27 Prozent verteuert hatte.
(AWP)