Das Euro/Franken-Paar ist im Verlauf des Vormittags erstmals seit Anfang März wieder unter die Marke von 94 Rappen gefallen und geht aktuell zu 0,9388 um. Am Mittwochabend, bevor US-Präsident Donald Trump seine weitreichenden Zölle angekündigt hatte, kostete das Paar noch 0,9579, also knapp zwei Rappen mehr.

Auch zum US-Dollar hat der Franken zugelegt, wobei dies durch eine breite Dollar-Schwäche noch verstärkt wird. Am Freitagmittag kostet der Greenback 0,8548. Zum Vergleich: Vor der Zollankündigung stand er bei 0,8824.

Derweil hat der Euro zum Dollar nach dem rasanten Anstieg seit Mittwochabend eine kleine Verschnaufpause eingelegt und kostet aktuell 1,0983 US-Dollar (Mittwochabend: 1,0856).

Wie die Postbank in einem aktuellen Kommentar in Erinnerung ruft, hatte die Wahl von Trump zum US-Präsidenten in weiten Teilen der amerikanischen Bevölkerung und an den Märkten Hoffnungen auf Steuersenkungen geweckt. «Spätestens seit den nun verhängten Zöllen hat sich die Einschätzung der Marktteilnehmer relativiert», schreiben die Experten in einem aktuellen Kommentar. Eine kritischere Sichtweise könnte in den kommenden Monaten auch in der US-Gesellschaft an Boden gewinnen.

«Denn unabhängig davon, wie die Trump-Administration die Zollerhöhungen den US-Amerikanern als vorteilhaft darzustellen versucht, ist ein Zoll im Kern eine Steuererhöhung auf den Kauf von importierten Gütern, die die US-Unternehmen und letztlich vor allem die US-Konsumenten bezahlen.» Insofern sei eine Erhöhung der Zölle in der seit Amtsantritt vorgenommenen Grössenordnung mit der grössten US-Steuererhöhungen seit dem Zweiten Weltkrieg vergleichbar.

Im weiteren Tagesverlauf könnte trotz der aktuellen Gemengelage der US-Arbeitsmarktbericht für eine gewisse Ablenkung sorgen. In der Regel hat der Bericht eine hohe Marktrelevanz, denn das Fed ist, anders als die EZB, neben der Preisniveaustabilität auch dem Ziel einer maximalen Beschäftigung verpflichtet.

(AWP)