Dass Aktien unter den Ausgabepreis fallen, ist gerade bei Internet-Firmen, die oft noch mit tiefroten Zahlen an die Börse gehen, nicht ungewöhnlich. Das war seinerzeit zum Beispiel auch bei Facebook der Fall, weil Anleger daran zweifelten, ob das Online-Netzwerk sein Geschäft auf Smartphones übertragen kann. Facebook konnte jedoch sein Geschäft ändern und die Aktie ist jetzt vier Mal mehr wert als beim Börsendebüt. Aktien einiger anderen einstigen Hoffnungsträger wie Groupon dümpeln dagegen tief unter dem Ausgabepreis herum.
Uber verliert rund eine Milliarde Dollar pro Quartal - das liegt aber nicht nur an den Rabattschlachten im Fahrdienst-Geschäft, sondern auch an hohen Ausgaben zur Entwicklung eigener Technologie für selbstfahrende Autos. Eine Investition in Uber ist damit eine Wette darauf, dass die Firma zur einer führenden Plattform für den Transport von Menschen und Gütern werden kann. Allerdings fragen sich mehr Anleger inzwischen auch, ob im Geschäft der Fahrdienst-Vermittler am Ende überhaupt Geld verdient werden kann.
Es half auch nicht, dass wenige Tage vor der Uber-Aktienplatzierung der kleinere US-Rivale Lyft bei den ersten Quartalszahlen seit seinem eigenen Börsengang ein Milliarden-Minus meldete und für die nächste Zeit weitere Verluste in Aussicht stellte. Die Aktie, die Lyft noch zu einem Ausgabepreis von 72 Dollar an den Markt brachte, ging am Montag bei nur noch 48,15 Dollar aus dem Handel. Der Börsenwert von Lyft fiel an die Marke von 14 Milliarden Dollar. Uber ist nach seinem Kurssturz noch etwas mehr als 60 Milliarden Dollar wert. Bei der Vorbereitung des Börsengangs sollen die beteiligten Banken laut Medienberichten noch eine Bewertung von 120 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt haben./so/DP/zb
(AWP)