"Die zu Wochenbeginn verzeichneten 7-Jahreshochs sind somit etwas ausser Reichweite geraten und es hat momentan auch nicht den Anschein, dass diese in Kürze wieder erreicht werden", kommentierte Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank. Die Stimmung am Ölmarkt habe offenbar gedreht. "Massgeblich dazu beigetragen haben Spekulationen über eine möglicherweise schon baldige Rückkehr der iranischen Ölexporte", so Fritsch.
Falls die Vereinbarungen des Atomabkommens von 2015 wiederbelebt werden, könnte Iran nach Aufhebung der Sanktionen wieder deutlich mehr Erdöl an andere Länder liefern. Noch steht eine Einigung aus. "Das hohe Preisniveau könnte die Verhandlungsteilnehmer kompromissbereiter gemacht haben", erwartet Fritsch.
Deutschland, Frankreich und Grossbritannien vermitteln seit Monaten gemeinsam mit Russland und China zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten. Es geht darum, US-Wirtschaftssanktionen aufzuheben und im Gegenzug das iranische Atomprogramm wieder einzuschränken. Zuletzt war von Verhandlungsfortschritten berichtet worden.
Die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA stützte derweil die Preise nur vorübergehend etwas. Der Interessenverband American Petroleum Institute (API) meldete einen Rückgang der Ölreserven. Im Handelsverlauf werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet. Diese werden am Markt stark beachtet und können für deutliche Impulse bei den Ölpreisen sorgen.
(AWP)