In Euro gerechnet hatte der Goldpreis bereits im Mai ein neues Rekordhoch bei 1633 Euro erreicht. Zuletzt wurde die Feinunze bei 1593 Euro gehandelt. Als Preistreiber bei Gold gelten vor allem die Sorge vor den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise und die extrem lockere Geldpolitik führender Notenbanken. Anleger befürchten mitunter, dass die enorme Geldflut früher oder später zu einer steigenden Inflation führen könnte. Gold gilt traditionell als Inflationsschutz.
"Die Furcht vor den Folgen der weiter steigenden Coronazahlen treibt die Anleger in sichere Häfen", beschrieb Alexander Zumpfe, Edelmetallhändler beim Handelshaus Heraeus, die Stimmung am Markt. An den Finanzmärkten sorgt vor allem die hohe Zahl von Neuinfektionen in den USA und in Ländern Südamerikas für eine nervöse Stimmung.
Ausserdem bleiben Anleger besorgt über die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Zuletzt hatte die EU-Kommission gewarnt, dass die Rezession in der Eurozone in diesem Jahr stärker ausfallen dürfte als bisher gedacht.
Nach Einschätzung von Zumpfe wirkt derzeit hauptsächlich die Nachfrage nach Wertpapieren preistreibend, die mit Gold hinterlegt sind (Gold-ETFs). Wie stark die Nachfrage nach diesen Wertpapieren ist, zeigen jüngste Daten des Branchenverbands World Gold Council. Der Verband hatte am Dienstag einen Rekordzuwachs im ersten Halbjahr gemeldet. In den ersten sechs Monaten habe es bei den Wertpapieren einen Anstieg um 734 Tonnen gegeben. Damit sei der Zuwachs in der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise von 646 Tonnen im Jahr 2009 übertroffen worden./jkr/bgf/jha/
(AWP)