Im US-Technologiesektor zeichnet sich nach dem weiteren Ausverkauf am Vortag zur Wochenmitte eine Beruhigung ab. Dies stützte ebenso wie der weiter nachgebende Euro . Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,1771 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,1785 Dollar festgesetzt. Ein schwächerer Euro kann die Nachfrage nach Waren ausserhalb der Eurozone positiv beeinflussen.

Etwas weniger als der Dax legte der MDax der mittelgrossen Werte zu mit bislang 0,60 Prozent auf 27 373,57 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx verbuchte ein Plus von einem Prozent.

Der Pharmakonzern Astrazeneca hatte eine klinische Studie für seinen Corona-Impfstoff vorsorglich gestoppt, nachdem bei einem der Teilnehmer gesundheitliche Probleme aufgetreten waren. Solche Nachrichten brauche der leicht angeschlagene Aktienmarkt derzeit gar nicht, kommentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Einige Aktien-Analysten versuchten aber zu beruhigen: Der einstweilige Stopp der Impfstoffstudie sei "übliche Praxis", schrieben die Experten von Jefferies. Man gehe zunächst auf Nummer sicher, hiess es von der Barclays Bank.

Es gab zum Corona-Thema aber auch positive Nachrichten, und zwar von Qiagen . Das Biotech- und Gendiagnostikunternehmen will im vierten Quartal einen Covid-19-Schnelltest einzuführen. Innerhalb von 15 Minuten soll der Test Ergebnisse liefern. Die Qiagen-Papiere gewannen 2,5 Prozent.

Im Dax blieben Munich Re mit plus 3,8 Prozent auch am Nachmittag an der Spitze. Hier gab es positive Analystenstimmen. Die Aussagen aus der Versicherungsbranche zum Schaden-Unfall-Geschäft lieferten gute Vorgaben für den Marktführer unter den Rückversicherern, schrieb etwa Philipp Hässler von Pareto Securities und stufte die Titel auf "Buy" hoch.

Papiere aus dem von der Corona-Krise stark getroffenen Luftfahrtsektor tendierten sehr schwach. Lufthansa , Fraport , Airbus und MTU verloren teils bis zu 2,8 Prozent. Zur Lufthansa schrieb die Commerzbank, das Cargo-Geschäft laufe zwar weiter stark, der Airline fehlten aber vor allem die Langstreckenflüge.

Als Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax weiteten die Aktien von Dermapharm ihr Minus auf fast siebeneinhalb Prozent aus. Eine höhere Steuerlast hatte bei dem Arzneiunternehmen den Gewinnanstieg aus dem operativen Geschäft im ersten Halbjahr wieder zunichte gemacht.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,48 Prozent am Vortag auf minus 0,51 Prozent. Der Rentenindex Rex verharrte bei 145,98 Punkten. Der Bund-Future sank um 0,15 Prozent auf 173,95 Zähler.

(AWP)