Dabei drehte der Leitindex SMI nach einem schwachen Vormittagshandel am Nachmittag wieder moderat ins Plus, wobei er zeitweise auch über die Marke von 12'900 Punkten stieg. Die Anleger zeigten nach der starken Entwicklung der Märkte im Jahresverlauf zwar eine gewisse Nervosität, meinte ein Analyst. Wenn sich die Anzeichen für einen Waffenstillstand in der Ukraine verdichteten und solange es an der Zollfront ruhig bleibe, spreche aber nichts gegen einen weiteren Anstieg.

Von der Konjunkturseite kamen ermutigende Signale aus Deutschland: Der deutsche ZEW-Index zeigte im Februar eine bessere Entwicklung als erwartet. Das gebe Anlass zur Hoffnung, dass die Talsohle in der wichtigsten europäischen Volkswirtschaft durchschritten sei, kommentierte ein Ökonom. Auch die Schweizer Industrieproduktion entwickelte sich besser als gedacht. In den USA zeigte derweil der als Frühindikator geltende Empire State Index eine Zunahme, nachdem die Beobachter nur eine Stagnation erwartet hatten.

Der Leitindex SMI schloss 0,15 Prozent im Plus auf 12'893,98 Punkten, nachdem er kurz zuvor ein Tageshoch bei knapp 12'910 Punkten erreicht hatte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte 0,07 Prozent auf 2116,33 Punkte zu und der breite SPI gewann 0,13 Prozent auf 17'095,74 Zähler. Im SLI schlossen 17 Titel höher und 13 tiefer.

Die deutlichsten Kursgewinne gab es für zyklische Werte wie ABB (+2,0 Prozent) und Schindler (+1,4 Prozent). Die Papiere des Lift- und Rolltreppenherstellers profitierten dabei von einer Kurszielerhöhung durch die Royal Bank of Canada (RBC). Die Aktien des Zementkonzerns Holcim (+0,52 Prozent auf 99,86 Fr.) notierten im Tagesverlauf erstmals seit 2007 wieder über die Marke von 100 Franken.

Gesucht waren - wie an anderen europäischen Märkten - Finanztitel, wobei Marktteilnehmer auf die wieder anziehenden Renditen an den Anleihenmärkten verwiesen. So gehörten die Titel der Grossbank UBS (+1,4 Prozent) zu den deutlicheren Gewinnern, aber auch die Titel der Privatbank Julius Bär (+0,8 Prozent) schlossen klar fester.

Kursgewinne gab es aber auch für die Versicherungstitel Swiss Re (+1,2 Prozent) und Zurich (+0,3 Prozent). Die Zurich-Titel erreichten dabei auf einem zuletzt vor rund 25 Jahren erreichten Niveau. Der Allspartenversicherer wird am Donnerstag seine Geschäftszahlen für 2024 vorlegen, die Swiss Re-Ergebnisse werden dann in der kommenden Woche publiziert.

Von den SMI-Schwergewichten kamen dagegen nur verhaltene Impulse. Die beiden Pharmariesen Novartis (+0,5 Prozent) und Roche GS (+0,2 Prozent) legten moderat zu, während die Titel des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé (-0,1 Prozent) leicht schwächer schlossen.

Schwächer gingen auch die Titel des Zahnimplantatespezialisten Straumann (-0,2 Prozent) aus dem Handel, der am Mittwoch seine Jahreszahlen vorlegen wird. Die Anleger befürchteten, dass das Basler Unternehmen möglicherweise konservative Wachstumsvorgaben für das laufende Jahr präsentieren wird, hiess es im Handel.

Schwächer schlossen auch die Aktien des Generikaherstellers Sandoz (-1,6 Prozent), wo Beobachter von einer Konsolidierung nach den in der vergangenen Woche erreichten Höchstständen sprachen. Noch deutlicher abwärts ging es mit Lonza (-2,7 Prozent). Laut einem Bloomberg-Bericht hat der Pharmazulieferer die Investmentbanken für den bereits angekündigten Verkauf seines Kapsel-Geschäfts bestimmt, wobei der Verkaufspreis bei «mindestens 2,5 Milliarden Euro» liegen solle.

Am breiten Markt ging es allerdings auch mit den Titeln des Lonza-Branchennachbarn Siegfried (-6,3 Prozent) klar abwärts. Das Aargauer Unternehmen hat mit seinem Jahresergebnis zwar die Erwartungen der Analysten getroffen, diese bemängelten allerdings vor allem einen konservativen Ausblick. Mit Abgaben wurden auch die Jahresergebnisse des IT-Grosshändlers Also (-2,9 Prozent) quittiert.

Applaus gab es dagegen für das Jahresergebnis des Industrieunternehmens OC Oerlikon (+8,7 Prozent), der vor allem mit seinem Ausblick überzeugen konnte. Deutlich fester schloss auch das Biopharmaunternehmen Basilea (+8,3 Prozent) nach Vorlage der Jahreszahlen.

(AWP)