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Zwischenbilanz Juli

Schweizer Aktienfavoriten: Kleinstanleger mischen wieder kräftig mit

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Kleinstanleger spekulieren vermehrt wieder über Call-Optionen auf steigende Kurse, wie der cash Insider weiss. Er zieht eine weitere Zwischenbilanz und steigt ausserdem bei einem weiteren Wachstumsunternehmen ein.

03.08.2023   11:58
Von cash Insider
Beim Roulette wie auch an der Börse braucht es zum Gewinn Glück.

Beim Roulette wie auch an der Börse braucht es zum Gewinn Glück.

Quelle: pixabay.com

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Der Juli hatte es bei uns am Schweizer Aktienmarkt faustdick hinter den Ohren. Alleine zwischen dem 24. und dem 28. des Monats meldeten sich fast 40 Unternehmen aus der Schweiz mit ihren Quartals- oder Halbjahresergebnissen zu Wort – unter ihnen die beiden Schwergewichte Roche und Nestlé.

Und wie schon in den Wochen zuvor waren Zahlenüberraschungen an der Tagesordnung. Vermutlich war es auch den saisonal bedingt dünnen Handelsumsätzen geschuldet, dass die Aktien einiger dieser Unternehmen teilweise sogar mit zweistelligen Kursbewegungen auf die Neuigkeiten reagierten.

Doch längst nicht immer fiel die Reaktion aus, wie angesichts der Nachrichtenlage eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Ich bin in meinen drei Jahrzehnten an der Börse noch selten einem so launischen und geradezu unberechenbaren Geschehen begegnet.

Bilanz der letzten Jahre

Jahr Aktienfavoriten SPI
2013 +40,1 % +23,9 %
2014 +11,4 % +15,2 %
2015 +  4,1 % +  2,4 %
2016 -   3,7 % -   1,7 %
2017 +23,6 % +20,1 %
2018 - 19,1 % -   8,8 %
2019 +25,4 % +30,6 %
2020 +  9,8 % +  3,1 %
2021 +10,0 % +23,4 %
2022 - 17,2 % - 16,5 %
2023* +  4,7 % +  7,5 %

* Schlusskurse vom 31. Juli 2023

Das könnte durchaus auch mit der Rückkehr hiesiger Klein(st)anleger zu tun haben. Wie die für Barclays tätigen Strategen schreiben, mischen diese nämlich wieder kräftig mit – sei dies nun über börsengehandelte Aktienfonds, oder aber über Derivate. Von aggressiven Käufen in den Call-Optionen ist in einem mir zugespielten Strategiepapier der britischen Grossbank die Rede.

Ausserdem ist von umfangreichen Umschichtungen in die Technologiewerte die Rede, losgetreten durch den AI-Hype. Wenn man den Autoren des Strategiepapiers Glauben schenken will, dann graben diese Umschichtungen immer mehr anderen Titelsegmenten das Wasser ab.

Diese Beobachtung würde auch erklären, weshalb die hiesigen Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis noch immer ein Mauerblümchen-Dasein fristen. Trotz Anhaltspunkten für eine schleichende Eintrübung des Wirtschaftsumfelds bleiben die defensiven Qualitäten dieser drei Unternehmen ungefragt.

Wenn dünne Handelsumsätze auf aggressive Derivatkäufe treffen, bietet sich starken Kursausschlägen ein geradezu idealer Nährboden. Kommt hinzu, dass Leerverkäufer und unterinvestierte Marktakteure in den vergangenen Wochen reihenweise die Reissleine zogen. Das berichtet etwa die mächtige amerikanische Investmentbank Goldman Sachs.

An dieser Stelle möchte ich noch kurz ein paar Worte zur Unternehmensberichterstattung loswerden. Viele der hiesigen Firmen haben sich im zweiten Quartal ziemlich wacker geschlagen. Steigende Kosten konnten zeitnah über Preiserhöhungen weitergereicht werden. Gleichzeitig machte sich bei ersten Unternehmen eine Entspannung auf der Kostenseite bemerkbar.

Zusammensetzung der Aktienfavoriten per Ende Juli

Titel Anzahl Einstand akt. Wert* Erfolg G/V
Barmittel                 5'053    
Holcim N       151       48,29             9'163 + 1'861 +25,5 %
Novartis N       169       84,19           15'354 + 1'160 +  8,2 %
Partners Group N         12     841,60           11'736 + 1'637 +16,2 %
Roche GS         70     291,89           19'023 -  1'491 -   7,3 %
Sika N         48     225,61           12'858 + 2'142 +20,0 %
UBS N       168       18,38             3'232 +    151 +  4,9 %
Zurich Insurance N         14     445,91             6'017 -     359 -   5,6 %
Helvetia N         67     108,74             8'617 + 1'342 +18,5 %
Medmix N       214       16,87             5'187 + 1'579 +43,8 %
Oerlikon N    1'816         5,92             8'597 -  2'150 - 20,0 %
           
Total             104'837   +  4,7 %

* Schlusskurse vom 31. Juli 2023

Meine Schweizer Aktienfavoriten für 2023 konnten im Juli endlich etwas Boden auf den Swiss Performance Index (SPI) gutmachen. Seit Dezember errechnet sich nun immerhin ein Plus von 4,68 Prozent. Dem steht ein um 7,46 Prozent höherer SPI gegenüber.

Um dem nachlassenden Teuerungsdruck und dem sich abzeichnenden Ende der restriktiven Geldpolitik Rechnung zu tragen, kaufe ich bei den Wachstumsaktien zu. Ich steige mit einem Portfolioanteil von 5 Prozent bei den Valoren des Flamatter Halbleiterausrüsters Comet ein. Obwohl das Unternehmen erst kürzlich Kurzarbeit angekündigt hat, dürfte das Tagesgeschäft die Talsohle bereits durchschritten haben. Anders als etwa bei der VAT Group spiegelt sich das noch nicht in der Kursentwicklung wider. Zu Unrecht, wie ich finde.

Der Einstieg bei Comet erfolgt zu Lasten der Titelpositionen bei Roche, Novartis und Partners Group.

Da die eigentliche Bewährungsprobe der Unternehmenswelt erst noch bevorsteht, bilden Roche und Novartis bei meinen Aktienfavoriten auch weiterhin das Schwergewicht. Rund um den Globus deuten vorauseilende Indikatoren eine wirtschaftliche Abkühlung an. Ich selber vermute, dass sich die Weltwirtschaft in einem deutlich schlechteren Zustand befindet, als allgemein angenommen wird. Selbst wenn die defensiven Qualitäten der beiden Basler Pharmahersteller momentan nicht gefragt sind – was nicht ist, könnte durchaus noch werden...

Transaktionen Aktienfavoriten 2023

Datum Titel   Anzahl Kurs   Total
29.12.2022 Credit Suisse N Kauf 1'825     2,74 Franken         5'000-
29.12.2022 Holcim N Kauf    146   47,88 Franken         6'967-
29.12.2022 Logitech N Kauf    140   57,00 Franken         8'003-
29.12.2022 Helvetia N Kauf      65 108,10 Franken         6'999-
29.12.2022 Oerlikon N Kauf 1'664     6,01 Franken       10'000-
29.12.2022 Medmix N Kauf    298   16,80 Franken         5'000-
29.12.2022 Zurich Insurance N Kauf      18 446,18 Franken         7'987-
29.12.2022 Sika N Kauf      45 223,75 Franken       10'002-
29.12.2022 Roche GS Kauf      68 292,68 Franken       19'990-
29.12.2022 Novartis N Kauf    178   84,43 Franken       15'003-
09.03.2023 Novartis N Kauf        5   75,71 Franken            379-
16.03.2023 Roche GS Kauf        2 260,00 Franken            520-
21.03.2023 Credit Suisse N Verkauf 1'825     0,86 Franken         1'569+
21.03.2023 UBS N Kauf      84   18,64 Franken         1'566-
21.03.2023 Oerlikon N Kauf      76     5,36 Franken            408-
30.03.2023 Sika N Kauf        1 253,50 Franken            254-
12.04.2023 UBS N Kauf        2   18,80 Franken              38-
12.04.2023 Zurich Insurance N Kauf        1 438,00 Franken            438-
03.05.2023 Helvetia N Kauf        2 125,70 Franken            251-
03.05.2023 Medmix N Kauf        5   21,15 Franken            100-
09.05.2023 Holcim N Kauf        6   57,86 Franken            365-
30.06.2023 Novartis N Verkauf      14   90,00 Franken         1'269+
30.06.2023 Medmix N Verkauf      88   23,65 Franken         2'091+
30.06.2023 Partners Group N Kauf      12 841,60 Franken       10'099-
30.06.2023 Zurich Insurance N Verkauf        4 424,90 Franken         1'785+
30.06.2023 UBS N Kauf      82   18,10 Franken         1'484-
30.06.2023 Sika N Kauf        2 255,70 Franken            614-
30.06.2023 Oerlikon N Kauf      76     4,46 Franken            339-
30.06.2023 Logitech N Verkauf    140   53,24 Franken         7'475+
02.08.2023 Comet N Kauf      23 228,86 Franken         5'264-
02.08.2023 Roche GS Verkauf        8 269,80 Franken         2'104+
02.08.2023 Novartis N Verkauf      23   90,76 Franken         2'106+
02.08.2023 Partners Group N Verkauf        1 958,60 Franken            959+


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