Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.
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Zurich Insurance winkt die diesjährige Goldmedaille unter den Unternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI). Um knapp 14 Prozent verteuerten sich die Aktien der Versicherungsgruppe seit Januar – den Dividendenabgang vom April noch gar nicht mal mit aufgerechnet.
Mit Versicherungsanalyst Michael Huttner von der Berenberg Bank meldet sich nun ein profunder Branchenkenner zu Wort. Der früher für J.P. Morgan in derselben Funktion tätige und gerade in angelsächsischen Investorenkreisen geschätzte Huttner sieht beim Kurs der Zurich-Aktien auch jetzt noch Luft nach oben, wie sein 522 Franken lautendes Kursziel unschwer erkennen lässt.
Besser noch: Auf Basis der erst kürzlich kommunizierten neuen Mittelfristziele rechnet er bei der Versicherungsgruppe mit einer Beschleunigung des Dividendenwachstums. Ihm scheint es insbesondere die Seite 60 der Präsentationsunterlagen für den diesjährigen Investorentag angetan zu haben, errechnet er darauf abgestützt doch sogar eine mögliche Dividende in Höhe von 35 Dollar je Aktie für das Jahr 2025. Das wiederum läge deutlich über den durchschnittlichen Schätzungen seiner Berufskollegen in Höhe von 30 Dollar je Aktie.
Barclays warnt nun sogar vor möglichen Dividendenenttäuschungen bei Aktien |
Aus heutiger Sicht entspräche das einer Dividendenrendite von 7,3 Prozent, was im Wissen, dass Dividenden bei Aktien je nach Betrachtungsspielraum bis zu zwei Drittel zur Gesamtperformance beitragen, nicht zu verachten wäre. Mehr zum Thema Zurich Insurance, wenn ich morgen Donnerstag eine weitere Zwischenbilanz bei meinen Schweizer Aktienfavoriten für 2022 ziehe.
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Als Logitech vor wenigen Wochen der Weltöffentlichkeit den Zahlenkranz präsentierte, staunte ich nicht schlecht: Allen Unkenrufen zum Trotz hielt das Vorzeigeunternehmen aus Lausanne nämlich an den diesjährigen Finanzzielen fest.
Dass die Aktien an diesem Tag um mehr als 12 Prozent höher aus dem Handel gingen, lässt erahnen, dass ich in guter Gesellschaft war. Angeblich zogen damals gleich mehrere prominente Leerverkäufer entnervt die Reissleine – was dieses Kursfeuer im Laufe des Nachmittags zusätzlich anfachte.
Seit wenigen Tagen werden in Börsenkreisen wieder Stimmen laut, wonach Logitech-Chef Bracken Darrell bei den diesjährigen Finanzzielen doch noch einknicken könnte. Sollte sich eine orchestrierte Kampagne einiger Leerverkäufer dahinter verbergen, wäre der Zeitpunkt für eine solche geschickt gewählt. Denn schliesslich gelten der "Black Friday" und der "Cyber Monday" in der westlichen Hemisphäre als nicht eben unwichtige Gradmesser für die Unterhaltungselektronikindustrie.
Kursentwicklung der Aktien von Logitech seit Januar (Quelle: www.cash.ch)
In einem mir zugespielten Kommentar der Deutschen Bank gibt der Autor Robert Sanders allerdings Entwarnung. Er hat sich in den letzten Tagen vertieft mit den Preisnachlässen für Produkte aus dem Hause Logitech auseinandergesetzt und hat dabei weder dies- noch jenseits des Atlantiks alarmierende Beobachtungen gemacht. In Europa (rund 20 Prozent des Jahresumsatzes) seien die Preisnachlässe zwar etwas üppiger als in Nordamerika (rund 35 Prozent des Jahresumsatzes) ausgefallen. Das decke sich jedoch mit den Erfahrungswerten der letzten Jahre, wie der Analyst weiter schreibt. Er hält deshalb sowohl an seiner Kaufempfehlung als auch am Kursziel von 60 Franken für die Aktien fest.
Sein Berufskollege Torsten Sauter bei Kepler Cheuvreux pflichtet ihm übrigens bei und rechnet damit, dass Logitech zumindest das untere Ende der diesjährigen Finanzziele erreichen wird. Auch beim Kursziel sowie bei der Kaufempfehlung sind sich die Beiden einig.
Ich schrieb schon im September folgendes:
Vor diesem Hintergrund erachte ich die Aussagen der beiden Analysten doch als eher beruhigend.