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Der Baissier ist in diesen Tagen eine (temporär) vom Aussterben bedrohte Spezies. Noch sind die vor einem Rückschlag warnenden Stimmen zwar nicht verstummt. Aber sie werden zumindest leiser (siehe gestrige Kolumne).

Als die wohl ausgeprägteste Gattung des Baissiers gilt der Leerverkäufer. Gerade bei den Nebenwerten wird hierzulande regelrecht Jagd auf sie gemacht.

Egal ob Basilea (Übernahmespekulationen), Leonteq und GAM (prominente Neuzugänge im Aktionariat) oder Aryzta (erste mutige Kaufempfehlungen) - der Lebensraum des Leerverkäufers wird stetig kleiner.

Neben Burckhardt Compression bleibt Meyer Burger eines der letzten verbleibenden Reservate. Nicht öffentlich zugänglichen Erhebungen der Beratungsfirma Markit zufolge liefen Ende Februar Wetten im Umfang von knapp 10 Prozent aller ausstehenden Aktien gegen das Solarzulieferunternehmen aus dem bernischen Gwatt - ein stolzes Plus von fast 30 Prozent gegenüber Ende Januar.

Doch auch bei Meyer Burger könnte schon bald Jagd auf die vom Aussterben bedrohte Spezies gemacht werden. In einem Kommentar aus dem Aktienhandel der MainFirst Bank legt der Autor den Leerverkäufern jedenfalls ans Herzen, ihre Position zu überdenken.

Die Aktien von Meyer Burger (rot) entwickelten sich in den letzten 12 Monaten substanziell schlechter als der SPI (grün) (Quelle: www.cash.ch)

Alleine seit Jahresbeginn habe das Unternehmen Grossaufträge im Gesamtwert von 84 Millionen Franken gemeldet, so schreibt er. In Kombination mit den ermutigenden Aussagen des neuen Konzernchefs Hans Brändle zum kommerziellen Potenzial der Heterojunction-Technologie von letzter Woche hält der Autor einen sogenannten "Short-Squeeze" für möglich.

Von einem "Short-Squeeze" spricht man, wenn mehrere namhafte Leerverkäufer bei einem Unternehmen gleichzeitig entnervt ihre Wetten schliessen - was für gewöhnlich ein Kursfeuerwerk nach sich zieht.

Seit gestern sind bei Meyer Burger erstmals seit Monaten wieder grössere Derivataktivitäten auszumachen. Dabei gilt das Kaufinteresse den beiden Warrants MBTLJB und MBTUJU.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass die MainFirst Bank die Aktien des Solarzulieferers schon eine ganze Weile nicht mehr offiziell mitverfolgt.

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Amerikanische Konsumenten lieben Schokolade aus der Schweiz - und die hiesigen Schokoladehersteller lieben das konsumfreudige Amerika. Die Region Nordamerika bescherte Anbietern wie Lindt & Sprüngli in den letzten Jahren regelmässig ein prozentual zweistelliges Absatzwachstum.

Darf man Konzernchef Dieter Weisskopf Glauben schenken, dann könnten die wachstumsreichen Jahre allerdings schon bald der Vergangenheit angehören. Wie ich einem Kommentar von Kepler Cheuvreux entnehme, erweisen sich gesündere Essgewohnheiten genauso als bremsend wie der Umstand, dass amerikanische Konsumenten ihre Nahrungsmittel immer öfter über das Internet bestellen. Letzteres verhindert Spontankäufe, und von diesen leben Süssigkeitenhersteller wie Lindt & Sprüngli schliesslich.

Noch zeige sich Weisskopf allerdings zuversichtlich, ein Umsatzwachstum innerhalb der firmeneigenen Zielbandbreite von jährlich 6 bis 8 Prozent erzielen zu können, so der Autor des Kommentars.

Der starke Kursanstieg der letzten Jahre lässt bei den Aktien von Lindt & Sprüngli keinen Raum für Enttäuschungen (Quelle: www.cash.ch)

Dennoch schliesst der viel beachtete Nahrungsmittelanalyst auf längere Sicht eine Reduktion der genannten Zielbandbreite nicht aus. In Kombination mit der vergleichsweise stolzen Unternehmensbewertung bekräftigt er deshalb seine Verkaufsempfehlung für die mit "Reduce" und einem Kursziel von 60'000 Franken eingestuften Namenaktien.

Im Zuge der millionenschweren Übernahme von Russell Stover vor knapp drei Jahren ist die Abhängigkeit vom amerikanischen Markt bei Lindt & Sprüngli noch einmal kräftig gestiegen. Seither trägt dieser beim Schokoladehersteller aus Zürich geschätzte 40 Prozent zum Jahresumsatz bei.

Auch wenn der Rivale Nestlé aus Vevey alleine schon aufgrund seiner Grösse deutlich langsamer als Lindt & Sprüngli wächst, bergen seine Aktien in Erwartung grösserer Veränderungen im Konzernportfolio wesentlich mehr Fantasie.

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