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In der Bilanz der Schweizerischen Nationalbank (SNB) türmen sich - Stand Ende Juli - stolze 768 Milliarden Franken an Fremdwährungsreserven auf. Und diese wollen möglichst gut angelegt werden, zumal in den vergangenen drei Wochen im Kampf gegen den starken Franken die eine oder andere Milliarde hinzugekommen sein dürfte.

Für David Oxley von Capital Economics liegt die Herausforderung der SNB denn auch weniger in der Schwächung des Frankens, sondern vielmehr in der Anlage der Fremdwährungsreserven. Nach dem Zinsrutsch der letzten Wochen steige der Druck auf die Schweizer Währungshüter, aus Anleihen in Aktien umzuschichten, so schreibt der britische Ökonom.

Oxley nennt gleich zwei gute Gründe, weshalb die SNB ihre Aktienquote von 20 auf 40 Prozent verdoppeln sollte. Zum einen sind die üppigen Fremdwährungsreserven nicht mehr einfach so aus der Bilanz wegzudenken und eine Normalisierung der Geldpolitik wohl nur langfristig möglich. Zum anderen sind die Opportunitätskosten einer konservativen Anlagestrategie kräftig gestiegen.

Die SNB konnte den Euro-Franken-Kurs zuletzt wieder etwas stabilisieren. (Quelle: cash.ch)

Als Vorbild könnte hier der norwegische Staatsfonds dienen. Sein Vermögen ist zu rund zwei Dritteln in Aktien investiert. Berechnungen des Ökonomen zufolge erzielt der Staatsfonds Jahr für Jahr Erträge in der Höhe von 3 bis 3,7 Prozent der Wirtschaftsleistung Norwegens.

Oxley wartet übrigens gleich noch mit einer weiteren interessanten Zahl auf: Würde die SNB ihre Aktienquote von 20 auf 40 Prozent verdoppeln, hielte sie gut 1 Prozent der weltweiten Gesamtkapitalisierung.

Im Wissen, dass amerikanische Aktien im Weltaktienindex ein Gewicht von über 60 Prozent aufweisen, wäre mir lieber, die SNB würde - im Rahmen eines "Plan B" - ihre Goldbestände und nicht ihre Aktienbestände ausbauen.

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Mit dem Sensorenhersteller Sensirion, dem Orthopädiespezialisten Medartis und dem Medikamentenversandhändler Zur Rose warteten in den vergangenen 72 Stunden gleich drei der "heissesten" Börsendebütanten der letzten Jahre mit ihrer Halbjahresergebnissen auf.

Zu überzeugen wusste allerdings nur Zur Rose. Der Medikamentenversandhändler meldete ein kräftiges Umsatzplus von 28 Prozent und übertraf damit die Analystenerwartungen ziemlich deutlich. Rückblickend wurde der über Firmenübernahmen zugekaufte Umsatz in Expertenkreisen unterschätzt.

Doch auch sonst dürfte sich die Begeisterung bei den Publikumsaktionären wohl eher in Grenzen halten. Denn wer im Frühsommer vor zwei Jahren Aktien zu je 140 Franken aus Emission zugeteilt erhielt, sitzt noch immer auf nicht realisierten Verlusten im Umfang von 30 Prozent.

Einer mittleren Katastrophe kommt aus Aktionärssicht das Halbjahresergebnis von Medartis gleich. Nicht nur beim Umsatz, auch beim operativen Gewinn verfehlte der Zahlenkranz die wenig ambitionierten Analystenerwartungen ziemlich deutlich. Und als ob das nicht schon genug wäre, brach der Reingewinn gegenüber der Vorjahresperiode um mehr als 80 Prozent ein.

Aktienkursentwicklung von Zur Rose (rot), Medartis (grün) und Sensirion (gelb) seit dem Börsengang. (Quelle: cash.ch)

Die reduzierten Zielvorgaben für das gesamte 2019 lassen darauf schliessen, dass im zweiten Halbjahr nicht mit Margenverbesserungen gerechnet werden darf. Das Orthopädieunternehmen aus Basel strebt ein Umsatzwachstum von 8 bis 10 Prozent bei einer operativen Marge (EBITDA) in Höhe jener der ersten sechs Monate an. Ursprünglich gingen Analysten von einem um gut 18 Prozent höheren Jahresumsatz und einer operativen Marge von gut 16 Prozent aus.

Zwei Ergebnisenttäuschungen in Folge sowie verhaltenere Wachstums- und Margenaussichten: Das ist so gar nicht der Stoff, aus dem Anlegerträume sind.

Sensirion wiederum bekam in der ersten Jahreshälfte die Launen der Halbleiterindustrie zu spüren. Eigentlich wurde die Hoffnung der Anleger auf einen Superzyklus schon vor Monaten zerpflückt.

Der Zahlenkranz, welchen der Sensorenhersteller aus Stäfa am gestrigen Mittwoch veröffentlichte, zeugt von eben diesen Launen. Während der Umsatz im Jahresvergleich um 7 Prozent zurückging, halbierte sich der operative Gewinn (EBITDA) beinahe.

Auf das Gesamtjahr betrachtet hält Sensirion an jenen Zielvorgaben fest, die das Unternehmen erst im Juli nach unten anpassen musste.

Wer Aktien von Sensirion oder Medartis aus Emission zugeteilt erhielt, darf sich noch vergleichsweise glücklich schätzen. Bei beiden Unternehmen liegt der Aktienkurs nur wenige Prozent unter dem Ausgabepreis von 36 Franken für Sensirion und 48 Franken für Medartis. Allerdings kosten die beiden Papiere heute nur noch halb so viel wie wenige Monate nach dem Börsendebüt.

Ob nun die Unternehmen selbst, die Altaktionäre oder die begleitenden Banken die Gewinner der Börsengänge der letzten Jahre sind, lässt sich nicht abschliessend sagen. Fest steht nur eines: die Publikumsaktionäre jedenfalls nicht...
 

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