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Wahrscheinlich werden sich nur meine schon etwas in die Jahre gekommenen Leserinnen und Leser an den 1980er-Jahre-Klassiker "Major Tom" erinnern. Für den deutschen Sänger Peter Schilling sollte es sein einziger Grosserfolg bleiben. Die Textpassage "völlig losgelöst von der Erde" ist vielen von uns bis heute im Ohr geblieben.

Mit "völlig losgelöst" lässt sich auch die Kursentwicklung einiger an der Schweizer Börse SIX gehandelter Aktien passend beschreiben.

Da wäre zunächst einmal Barry Callebaut. Eine gute Woche ist es her, da hat der Schokoladehersteller aus Zürich das Ergebnis für die erste Hälfte des Fiskaljahres 2016/17 vorgelegt. Mit einem Volumenwachstum von 3,5 Prozent übertraf er die Analystenerwartungen zwar knapp. So richtig zu überzeugen wusste der Zahlenkranz ansonsten aber nicht.

Der für Helvea tätige Experte nahm den durchwachsenen Zahlenkranz denn auch zum Anlass, um die Aktien von "Buy" auf "Hold" herunterzustufen. Selbst er dürfte überrascht gewesen sein, wie rasch die von seinen Anlagekunden auf den Markt geworfenen Titelbestände absorbiert werden konnten.

Mit 1368 Franken erreichten die Aktien von Barry Callebaut in den letzten Tagen vorübergehend sogar den höchsten Stand in der Firmengeschichte. Für das kommende Jahr errechnet sich mittlerweile selbst auf Basis optimistischer Annahmen ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 - zu viel für dieses nur schleppend wachsende Unternehmen.

Ähnlich verhält es sich mit der Swatch Group. Noch bis vor wenigen Monaten liefen an der Börse riesige Wetten gegen die Inhaberaktien des bekannten Uhrenkonzerns aus Biel.

Rückblickend kosteten die ausländischen Leerverkäufer diese Wetten allerdings ziemlich viel Geld. Alleine seit Jahresbeginn sind die Kursnotierungen um fast 17 Prozent gestiegen. Schuld haben ausgerechnet die reihenweise das Handtuch werfenden Leerverkäufer selber.

Kursentwicklung der Aktien der Swatch Group (rot) und Barry Callebaut (grün) über die letzten zwölf Monate (Quelle: www.cash.ch).

Aufgrund der völlig vom Tagesgeschäft losgelösten Kursentwicklung setzt die Credit Suisse die mit "Underperform" eingestuften Inhaberaktien heute sogar auf die Liste der europäischen Schlüsselverkaufsempfehlungen.

Der für die Schweizer Grossbank tätige Analyst begründet das mit gerade mal 260 Franken angegebene Kursziel mit der Verweigerung des Unternehmens, sich mit dem von strukturell bedingten Herausforderungen geprägten Umfeld auseinanderzusetzen.

Von den bankeigenen Schätzungen lässt sich für die Inhaberaktien für das kommende Jahr ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 ableiten. Sollten sich die Gewinnaussichten bei der Swatch Group bis dahin nicht im erhofften Ausmass verbessern, läge die Bewertung sogar noch höher. Auch das Problem mit drückend hohen Warenlagern bleibt ungelöst und schwebt weiterhin wie ein Damoklesschwert über den Papieren.

Etwas haben Barry Callebaut und die Swatch Group übrigens gemeinsam: Beide Unternehmen entrichten den Aktionären eine geradezu magere Dividende.

Der Schokoladeproduzent und der Uhrenhersteller stehen stellvertretend für eine immer grösser werdende Zahl von Aktien aus der Schweiz, bei denen sich die Kurs- völlig von der Geschäftsentwicklung losgelöst hat.

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Als der für Raymond James tätige Analyst im Dezember die Aktien von Syngenta von "Outperform" auf "Strong Buy" heraufstufte, wurde er von einigen seiner amerikanischen Berufskollegen belächelt (siehe Kolumne vom 12. Dezember).

Diesen dürfte das Lachen mittlerweile aber im Halse steckengeblieben sein. Denn knapp vier Monate später und gut 50 Franken in den Aktien höher ist seine Wette aufgegangen.

Heute nun macht er den noch im alten Jahr vollzogenen Schritt rückgängig und stuft die Papiere des Agrarchemieherstellers aus Basel mit einem Kursziel von 469 (bisher 470) Franken von "Strong Buy" auf "Outperform" herunter. Nur das verbleibende Aufwärtspotenzial hält den Analysten ab, sogar auf "Market Perform" zu gehen.

Nachdem die meisten Wettbewerbsbehörden der Übernahme von Syngenta durch Chem China ihren Segen gegeben haben, ist der Abschlag zum rechnerischen Barangebot auf wenige Franken zusammengeschmolzen. Noch ausstehend ist der Entscheid der Wettbewerbshüter im Schlüsselmarkt Indien. Dieser gilt allerdings als reine Formalität.

Die nicht gerade sehr erfolgsverwöhnten Aktionäre von Syngenta sind damit mehr oder weniger am Ziel angelangt. Oder wie der für Raymond James tätige Analyst es formuliert: Die Übernahme durch Chem China dürfte kommenden Monat endlich vollzogen werden.
 

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