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Es ist die Nachricht des Tages: Der Ankeraktionär Renova trennt sich bei Sulzer von einer Million Aktien. Diese werden in einem beschleunigten Bieterverfahren zu je 123 Franken bei neuen Investoren platziert.

Hinter der Beteiligungsgesellschaft Renova verbirgt sich niemand geringerer als Viktor Vekselberg. Der russische Milliardär war vor etwas mehr als zehn Jahren beim Industriekonzern aus Winterthur eingestiegen und hatte daraufhin die beiden damaligen Wegbegleiter Ronnie Pecik und Georg Stumpf ausgekauft.

Im hiesigen Berufshandel wird der ursprüngliche Einstandspreis Vekselbergs bei Sulzer auf 180 Franken je Aktie geschätzt. Weshalb sich der Ankeraktionär nun überraschend von einer Million Aktien trennt, darüber lässt sich bloss spekulieren.

Die satte Sonderdividende aus dem letzten Jahr sowie die Ausschüttungen seit dem Einstieg vor zehn Jahren aufgerechnet, dürfte die Rechnung geradeso aufgegangen sein.

Die Sulzer-Aktien im langjährigen Vergleich (Quelle: www.cash.ch).

Eine mögliche Erklärung wäre, dass Vekselberg mit dem Verkaufserlös Steuerschulden begleichen muss. Oder aber der Milliardär hat bei anderen Projekten Geldbedarf. Unternehmensspezifische Gründe werden der Beteiligungsreduktion von 63,4 auf 60,5 Prozent jedenfalls nicht nachgesagt.

Dass der Ankeraktionär einen "Ausstieg auf Raten" verfolgen könnte, wie einige Händler heute befürchten, halte ich für höchst unwahrscheinlich.

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Längst gehören zweistellige Kursbewegungen auch am Schweizer Aktienmarkt zum täglichen Brot. Selbst wenn eine solche Bewegung von stark anschwellenden Volumina begleitet wird, kräht kaum noch ein Hahn danach – vorausgesetzt, es liegt eine plausible Erklärung vor.

Nervosität kommt meist erst dann auf, wenn sich selbst alteingesessene Händler keinen Reim darauf machen können. Was folgt, sind nicht selten ziemlich abstruse Mutmassungen und Spekulationen.

So gesehen zuletzt beim Börsendebütanten Idorsia. Innerhalb von gerade mal zwei Tagen schoss der Kurs dieser Aktien zeitweise um fast 18 Prozent nach oben. Dabei wechselten nicht weniger als 4 Prozent der ausstehenden Aktien die Hand, begleitet von auffälligen Käufen in den Call-Warrants IDIUBU, IDIUDU und IDICJB.

Die Spekulationen liessen nicht lange auf sich warten. Von einem ominösen Käufer aus London war zu hören, genauso wie vom angeblichen Aufbau eines Abwehrdispositivs durch Jean-Paul und Martine Clozel.

Wie gewonnen, so zerronnen: Die Kursentwicklung der Aktien von Idorsia in den letzten Tagen (Quelle: www.cash.ch).

In den Wochen nach dem Börsengang baute das Ehepaar ihren Stimmenanteil in wenigen und kurz aufeinanderfolgenden Schritten auf knapp 26 Prozent aus. Gemeinsam mit den 9,9 Prozent sowie der von Johnson&Johnson gehaltenen Wandelanleihe, liesse sich ein Übernahmeversuch heute schon vereiteln – vorausgesetzt er käme nicht aus den eigenen Reihen.

Was bleibt, ist die dritte und offensichtlichste Erklärung: Nach dem Ausbruch aus einem mehrmonatigen Seitwärtstrend dürfte es ein Leichtes gewesen sein, Trittbrettfahrer mobilisieren zu können und gleichzeitig die Leerverkäufer in die Knie zu zwingen.

Klare Worte findet heute James Gordon von J.P. Morgan. Er erhöht zwar die Erfolgswahrscheinlichkeit der beiden Wirkstoffe Dora und Lucerastat, geht gleichzeitig aber von höheren Forschungs- und Entwicklungskosten aus. Dadurch reduziert sich der rechnerische Nettobarwert sämtlicher Entwicklungsprojekte auf 6,80 (bisher 7,70) Franken je Aktie.

Dass der Analyst die Aktien trotz seinem 7 Franken lautenden Kursziel weiterhin mit "Neutral" einstuft, rechtfertigt er mit der Möglichkeit weiterer Titelkäufe durch Jean-Paul und Martine Clozel.

Auch wenn ich es den Aktionären von Herzen gönnen möchte: Alleine schon die Vereinbarung mit den Amerikanern verhindert, dass aus Idorsia eine zweite Actelion wird.
 

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