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Die erste Handelswoche des neuen Börsenjahres liegt bereits wieder hinter uns. Eine Woche mit einem rückläufigen Swiss Performance Index (SPI), errechnet sich gegenüber dem Stand von Ende Dezember doch ein – wenn auch zahmes - Minus von knapp einem Prozent.
Neugierig wie ich bin, habe ich mich mal ein bisschen schlau gemacht. In den vergangenen 25 Jahren wies die Indexentwicklung in der ersten Handelstagen des neuen Jahres bloss sechsmal negative Vorzeichen auf: 1998 (-0,1 Prozent), 2000 (-1 Prozent), 2001 (-3,2 Prozent), 2002 (-0,6 Prozent), 2008 (-4,5 Prozent) und dann erst wieder 2016 (-6,2 Prozent).
Noch viel interessanter ist aber eine andere Beobachtung. Am letzten Freitag schrieb ich:
Ich möchte meinen Leserinnen und Lesern natürlich auch diese Zahlen nicht vorenthalten. Denn tatsächlich lässt sich beim SPI von dessen Entwicklung in der ersten Januar-Woche auf das gesamte Börsenjahr schliessen. Positive Vorzeichen versprechen einen guten Börsenjahrgang, negative Vorzeichen hingegen ein Jahr zum Vergessen.
Entwicklung des SPI in der ersten Handelswoche dieses Jahres (Quelle: www.cash.ch)
Nur in den Jahren 1998, 2000, 2007 und 2018 ging die Faustregel nicht auf. Kommt hinzu, dass zwei davon aus der Reihe fallen. So war die Entwicklung des SPI im Januar 1998 bloss um 0,1 Prozent rückläufig. Mit einem Plus von gut 15 Prozent erwies sich 1998 dann aber doch als ein gutes Börsenjahr. Anders 2007, als das Börsenbarometer in den ersten Januar-Tagen um 1,1 Prozent zulegen konnte, sich der Jahresverlust mit einem Minus von 0,1 Prozent jedoch in einem ziemlich überblickbaren Rahmen bewegte. Man könnte also behaupten, dass diese beiden Jahre nicht repräsentativ seien.
Im Wissen um den Börsenrücksetzer von letzter Woche hoffe ich schon fast ein bisschen, dass auch 2022 eines der wenigen Ausnahmejahre wird...
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Noch am Dienstag sah alles danach aus, als ob den Aktien von Meyer Burger der Start ins neue Börsenjahr glücken würde. Schliesslich wurden an diesem Tag in der Spitze Kurse von mehr als 43 Rappen bezahlt, was gut sechs Prozent über dem Stand von Ende Dezember entspricht. Doch dann gerieten die Kurse auch beim Solarunternehmen ins Rutschen – aus zumindest anfänglich unerklärlichen Gründen.
Denn wie Nachforschungen meinerseits ergeben haben, richtete sich zeitgleich einmal mehr Patrick Laager von der Credit Suisse in einem Kommentar an seine Anlagekundschaft. Darin polterte der Chefanalyst der Grossbank einmal mehr kräftig gegen Meyer Burger.
Für Laager steht eigentlich schon heute fest, dass das Solarunternehmen an den eigenen Mittelfristzielen vorbeischrammen wird. Der Analyst geht für das kommende Jahr gerade mal von einem Umsatz in Höhe von 455 Millionen Franken bei einer operativen Marge (EBITDA) von etwas mehr als 10 Prozent aus.
Zur Erinnerung: Meyer Burger strebt eine operative Marge (EBITDA) von mindestens 25 Prozent bei einem Umsatz von 550 Millionen Franken oder mehr an.
Bei Laager handelt es sich um einen alten Bekannten, lässt der Analyst doch schon seit Jahren keine Gelegenheit aus, um das Solarunternehmen schlecht zu reden. Sein Anlageurteil für die Aktien lautet "Underperform", was einer Verkaufsempfehlung gleichkommt. Und das Kursziel gibt er seit Mitte Dezember nur noch mit 28 (zuvor 30) Rappen an.
Kursentwicklung der Aktien von Meyer Burger in den letzten 12 Monaten (Quelle: www.cash.ch)
Sehr zur Freude der Leerverkäufer. Wie Erhebungen der Beratungsfirma IHS Markit zeigen, haben diese ihre Wetten im vergangenen Monat um fast einen Viertel auf gut 17 Prozent der ausstehenden Aktien ausgebaut. Das macht Meyer Burger rund um den Jahreswechsel zur am zweithäufigsten leerverkauften Aktie der Schweiz.
Auf der Webseite www.work-for-a-vision.com hat das Unternehmen gleich mehrere Dutzend Stellen ausgeschrieben. Die Vorzeichen stehen damit ganz klar auf Expansion. Fragt sich bloss, ob letztere wie geplant vorankommt.
Wichtige Anhaltspunkte erhoffe ich mir von der Jahresergebnisveröffentlichung vom 24. März. Bis dahin müssen sich die Aktionärinnen und Aktionäre allerdings noch ganz schön in Geduld üben.